Versichert gegen Hacker

Kaum ein Szenario verbreitet in Betrieben so viel Schrecken so sehr wie der Ausfall der Technik. Angriffe durch Hacker und damit verbundene IT-Sicherheitsrisiken können praktisch jedes Unternehmen treffen. Nur wenige sind dagegen versichert.


Kaum ein Szenario verbreitet in Betrieben so viel Schrecken so sehr wie der Ausfall der Technik. Angriffe durch Hacker und damit verbundene IT-Sicherheitsrisiken können praktisch jedes Unternehmen treffen. Nur wenige sind dagegen versichert. Der Digitalverband Bitkom hat zum Thema eine Umfrage durchgeführt, an der 504 Industrie-Unternehmen teilgenommen haben. Knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten gestanden ein, dass eine Cybercrime-Police bei ihnen gar kein aktuelles Thema ist. "Eine Versicherung gegen Cybercrime ist eine sinnvolle Ergänzung technischer und organisatorischer Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit", sagt Marc Fliehe, IT-Sicherheitsexperte des Bitkom. Lediglich 11 Prozent der Unternehmen hat bereits eine entsprechende Versicherung abgeschlossen.

Versicherungen gegen Angriffe aus dem Netz übernehmen etwa anfallende Kosten für die Reparatur von IT-Systemen oder für die Wiederherstellung verlorener Daten. Auch finanzielle Schäden, die durch eine Betriebsunterbrechung entstehen, können versichert werden. Weiterhin können sich Unternehmen gegen Datenschutzverstöße absichern, die im Zuge eines Datenlecks entstehen. Nicht zuletzt können auch Bedienungsfehler durch Mitarbeiter oder technische Störungen von den Policen abgesichert werden. "Wie bei einem Kfz-Schutzbrief können sich versicherte Unternehmen bei einem IT-Angriff rund um die Uhr an Sicherheitsexperten wenden, die sie beim Krisenmanagement unterstützen", ergänzt Marc Fliehe.

Bei einer vorangegangenen Studie hat der Digitalverband bereits aussagekräftige Daten erhoben: Demnach seien in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren 69 Prozent der Industrieunternehmen Opfer von Datendiebstahl, Wirtschaftsspionage oder Sabotage geworden. Bitkom schätzt den Schaden auf rund 22,4 Milliarden Euro pro Jahr. Das zeigt, wie oft der Datenschutz auch heute noch unterschätzt wird. Eine Versicherung kann also im Ernstfall sinnvoll sein und finanzielle Schäden abfangen. Besser ist es natürlich, durch Aufstockung der internen IT-Sicherheit Angriffe im Voraus abzuwehren.

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