Strukturiertes Dachbiotop

Das ökologische Potenzial von Dachbegrünungen wird heute nur selten ausgenutzt.

Das ökologische Potenzial von Dachbegrünungen wird heute nur selten ausgenutzt. Dabei lassen sich einfache Extensivbegrünungen mit wenigen zusätzlichen Maßnahmen in ökologisch wertvolle Dachbiotope verwandeln.

Aus Sicht des Natur- und Artenschutzes sind die ungestörten Trockenhabitate auf Dächern sehr attraktive Standorte. Ein besonders gelungenes Beispiel ist in der Schweiz zu besichtigen. Inmitten des Gossauer Industriequartiers entstand auf über 10.000 m² ein reich strukturiertes Bauder Naturdach. Modellierte Substratschüttungen, Grobkies, Steinfelder und aufgeschichtetes Schwemmholz schaffen einen wertvollen und optisch ansprechenden Lebensraum für Flora und Fauna.

Das Ökomusterdach ist nicht zufällig in der Schweiz entstanden. An der Zürcher Hochschule Wädenswil wurde in einem groß angelegten Forschungsprojekt untersucht wie Dachbegrünungen gefährdeten, bodenbrütenden Vogelarten eine neue Heimat bieten können. Und in der neuen SIA Norm Dachbegrünung wird das Thema ökologischer Ausgleich ausführlich behandelt.

Was in der Schweiz bereits auf dem Weg zu einer Standardbauweise ist findet auch andernorts immer mehr Anhänger. In Zukunft können Dachbiotope so zu einem interessanten Baustein für die räumliche Vernetzung naturnaher Lebensräume in dicht besiedelten Regionen werden. (Newspress.de/HS)

STARTSEITE