Terror aus dem Internet

Das Internet ist nicht nur eine Kommunikations-Plattform für Terroristen, sondern auch ein Betätigungsfeld. Denn das Netz ist in vielerlei Hinsicht 'sicherheitsrelevant', und dabei geht es um mehr als persönliche Daten. Hacker könnten durch einen geplanten Ausfall ganze Länder lahmlegen. Das sorgt für eine wachsende Furcht bei den Deutschen.


Die Börse steht still, die Verkehrs-Infrastruktur bricht zusammen und die Konten von Millionen Menschen sind leer geräumt: Dieses Schreckens-Szenario als mögliche Folge eines "Terror-Anschlags" über das Internet beschäftigt laut einer Umfrage viele Deutsche. Das Internet ist nicht nur eine Kommunikationsplattform für Terroristen, sondern auch ein Betätigungsfeld und die Gefahr ist sehr real. Hacker könnten durch einen geplanten Ausfall ganze Länder lahmlegen. Das sorgt für eine wachsende Furcht.

Zwei Drittel der Bevölkerung halten die Gefahr für groß oder sehr groß, dass staatliche Stellen und kritische Infrastrukturen in Deutschland über das Internet angegriffen werden, besagt eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach und des Centrums für Strategie und Höhere Führung im Auftrag der Deutschen Telekom. Noch nie seit der ersten Befragung 2011 war die Bevölkerung so besorgt um ihre Sicherheit wie heute.

Der die Stimmungslage abbildende sogenannte "Risiko-Index" ist von 474 Punkten im Jahr 2015 auf aktuell 491 Punkte gestiegen und liegt damit über dem bisherigen Spitzenwert von 489 Punkten von 2013. Gaben 2015 noch 28 Prozent der Befragten an, sich große Sorgen über Terror-Anschläge zu machen, sorgen sich heute 45 Prozent.

Da überrascht es, dass sich die Deutschen relativ wenig Gedanken über ihre persönliche Sicherheit etwa in Bezug auf ihr Smartphone machen. So attestiert die Studie einen sorglosen Umgang mit dem Smartphone, das bei zwei Drittel der Bundesbürger mittlerweile zur Ausstattung gehört. Weniger als ein Drittel hält es für wahrscheinlich, dass ihr Gerät angegriffen wird, dabei sprechen die Zahlen eine ganz andere Sprache.

Bei der "Vorsorge" gibt es immerhin Fortschritte: Etwa 83 Prozent der Nutzer öffnen keine Anhänge von unbekannten Absendern, 77 Prozent laden keine Daten von verdächtig erscheinenden Quellen herunter und fast jeder Dritte installiert regelmäßig Updates seines Betriebssystems. Dabei sind ältere Nutzer besonders vorsichtig bei unseriösen Quellen und Jüngere fleißig beim Updaten. Nachholbedarf besteht offenbar in Sachen E-Mail-Verschlüsslung: Obwohl zwei Drittel der Bevölkerung die Verschlüsselung privater Mails wichtig oder sogar sehr wichtig findet, verschlüsselt aus Bequemlichkeit lediglich ein Drittel der Nutzer E-Mails tatsächlich.

Und wie sieht es bei der "sicheren" Aufbewahrung von Daten aus? Jeder dritte Internetnutzer speichert Daten laut der Studie mittlerweile in einer Cloud. Gleichzeitig aber halten selbst mehr als die Hälfte der Nutzer solcher Dienste Cloud-Lösungen für unsicher. Deutsche Anbieter genießen dabei mehr Vertrauen als Wettbewerber aus dem Ausland. Unter den Dienstleistern der Kommunikations- und Internet-Branche schenkt die Bevölkerung der Telekom - 47 Prozent halten den rosa Riesen für vertrauenswürdig - das größte Vertrauen.

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