Wärmebatterie Erdboden

Wärme kann in wasserführenden Schichten im Erdboden zwischengespeichert werden. In Deutschland wird diese Technik noch nicht prominent genutzt. Das soll sich aber ändern.


Wärme kann in wasserführenden Schichten im Erdboden zwischengespeichert werden. In Deutschland wird diese Technik noch nicht prominent genutzt. Das soll sich aber ändern. Das ist das Ziel des Projekts "GeoSpeicher.bw", das vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordiniert wird.

Schlüsselelement des Projekts sind sogenannte "Aquiferspeicher", wasserführende Schichten im Untergrund. Da in ihnen das Wasser kaum fließt, eignen sie sich gut zum Speichern von Wärme. Das dort befindliche Wasser wird durch Bohrungen erschlossen und mit der Abwärme von Industrieanlagen oder durch Solarwärme erhitzt. Gleichzeitig wirkt das umliegende Gestein isolierend. Über Wärmetauscher kann diese Wärme dann bei Bedarf abgerufen werden. Aktiv genutzt wird diese Methode zum Beispiel zum Heizen und Kühlen des Reichstagsgebäudes.

Das "GeoSpeicher.bw" wird vom Umweltministerium Baden-Württemberg mit 880.000 Euro unterstützt und soll unter anderem die überschüssige Hitze eines Hockenheimer Schwimmbads speicherbar machen, um sie im Winter sinnvoll zu nutzen. Für dieses Vorhaben eignen sich laut KIT-Forscher auch Abwasserkanäle oder Tunnelsysteme. "Die sogenannte Tunnelgeothermie zur Heizung, Kühlung und Wärmespeicherung ist für das zukünftige Elefantenhaus der Wilhelma in Stuttgart geplant", erläutert Philipp Blum, Koordinator des Forschungsvorhabens. "Das neue Stadtmuseum Stuttgart wird zukünftig dank Abwasserwärme und -kälte energieeffizient aufgestellt sein." Ziel der Forscher und des Landes ist es, so Blum, greifbare Demo- und Beispielprojekte mit einer breiten Öffentlichkeitswirkung schaffen. (vm/en-wid)

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