Lahmes Internet auf dem flachen Land

In Sachen Internet-Geschwindigkeit ist Deutschland weiter ein geteiltes Land. Denn einem Highspeed-Korridor im Westen und Südwesten stehen vergleichsweise langsame Geschwindigkeiten im Osten und in Bayern gegenüber. Besonders krass ist der Unterschied zwischen Metropolen und ländlichen Gegenden.


In Sachen Internet-Geschwindigkeit ist Deutschland weiter ein geteiltes Land. Denn einem Highspeed-Korridor im Westen und Südwesten stehen vergleichsweise langsame Geschwindigkeiten im Osten und in Bayern gegenüber. Besonders krass ist der Unterschied zwischen Metropolen und ländlichen Gegenden.

Laut einer Auswertung des Verbraucherportals Verivox konnten Internetkunden 2016 im Schnitt um zwölf Megabit pro Sekunde (Mbit/s) schnellere Verbindungen nutzen als noch drei Jahre zuvor. Doch das deutschlandweite Bild weist einige Brüche auf. So klicken sich die Düsseldorfer und Karlsruher durch das schnellste Internet, die durchschnittliche Geschwindigkeit beträgt jeweils 71 Mbit/s. Mit Mannheim, Wiesbaden, Frankfurt, Stuttgart, Köln und Dortmund liegen ausschließlich Städte aus dem Westen und Südwesten oberhalb der Marke von 60 Mbit/s. Niedrigere Durchschnittsgeschwindigkeiten finden sich fast durch die Bank in Bayern und im Osten des Landes. Ein Verivox-Sprecher: "In Augsburg, München und Nürnberg liegt die Internetgeschwindigkeit ebenso unterhalb von 45 Mbit/s wie in Dresden, Erfurt und Magdeburg."

Auffällig: In allen Flächenländern surfen Internetnutzer in Städten mit über 100.000 Einwohnern schneller als Menschen in den kleineren Ortschaften. Am deutlichsten ist der Tempounterschied im ohnehin schon langsamen Sachsen: Dort sind die Internetverbindungen in Großstädten durchschnittlich 18 Mbit/s schneller. In Bayern ist der Stadt-Land-Unterschied mit fünf Mbit/s am geringsten. Von den in der "Digitalen Agenda" der Bundesregierung bis Ende 2018 versprochenen mindestens 50 Mbit/s ist Deutschland jedenfalls noch ein gutes Stück entfernt.

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