Giftstoffe in Billig-Druckerpatronen

Das Netzwerk der Wiederaufbereitungsindustrie für Druckerkartuschen in Deutschland (DKWU) hat stichprobenartig den Kunststoff bei kompatiblen Nachbauten von Laserdruckerkartuschen aus Fernost untersuchen lassen. Die Ergebnisse sind bemerkenswert.


Das Netzwerk der Wiederaufbereitungsindustrie für Druckerkartuschen in Deutschland (DKWU) hat stichprobenartig den Kunststoff bei kompatiblen Nachbauten von Laserdruckerkartuschen aus Fernost untersuchen lassen. Der Fokus der Tests lag auf der Einhaltung der Schadstoff-Grenzwerte. Die getesteten Nachbauten enthielten eine hohe Konzentration des besonders problematischen Flammschutzmittels Decabromdiphenylether (DecaBDE). Der Grenzwert von 1000 mg/kg wurde in der Stichprobe um das 5- bis 14-fache überschritten. DecaBDE in Tonerkartuschen und Tintenpatronen ist seit 2008 in Deutschland verboten. Der Stoff ist in der Umwelt schwer abbaubar, kann sich in Lebewesen anreichern und steht im Verdacht, sich langfristig schädlich auf die Embryonalentwicklung auszuwirken. Zudem steht DecaBDE auf der Liste der "besonders besorgniserregenden Stoffe" der Europäischen Chemikalienagentur.

Der gleichzeitig getestete Kunststoff, der in den Original-Kartuschen verwendet wird, lag deutlich unter dem erlaubten Grenzwert. Wiederaufbereitungsunternehmen von Druckerkartuschen, sogenannte Remanufactures, verwenden die originalen Kunststoffteile wieder und sind damit nicht betroffen.

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