Männliche Dominanz beim Zocken wackelt

Die männliche Dominanz beim Zocken wackelt bedenklich. Das ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts Splendid Research zum Thema Gaming.


Die männliche Dominanz beim Zocken wackelt bedenklich. Immerhin vier von zehn Frauen spielen mehrmals pro Woche oder sogar täglich Spiele auf ihrem Handy. In diesem Bereich hat das starke Geschlecht bereits das Nachsehen, denn bei den Männern ist es nur jeder Dritte. Immerhin: Computer und Konsole sind noch häufiger in männlicher Hand (32 Prozent, respektive 21 Prozent der Herren zocken damit regelmäßig), aber auch hier wackelt die Dominanz: 22 Prozent der Frauen spielen regelmäßig am Computer, zwölf Prozent an der Konsole. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts Splendid Research GmbH.

Das Unternehmen stellte zudem fest: Das Mobile Gaming ist offenkundig auf dem Vormarsch - 65 Prozent der 15- bis 19-Jährigen spielen regelmäßig auf dem Smartphone, erst ab dem Alter von 40 Jahren zockt weniger als die Hälfte mobil. Der Computer wird von allen Generationen genutzt, sogar 26 Prozent der 60- bis 69-Jährigen spielen regelmäßig an Desk- oder Laptop. Auf der Konsole geht es erst mit dem Auszug von zu Hause und dem eigenen Gehalt richtig los: hier zockt fast jeder Dritte 20- bis 29-Jährige sowie jeder Vierte 30- bis 39-Jährige regelmäßig.

Warum zocken die Zocker? Wie bei einem guten Film genießen Gamer die Geschichten der Spiele (43 Prozent) und die Schönheit von Bild und Ton (43 Prozent). Zudem kommt aber auch noch die Möglichkeit, in eine andere Welt zu fliehen (37 Prozent) und diese dann für sich zu entdecken (30 Prozent). Diese Spiele lassen Gamer-Herzen höherschlagen: Auf Platz eins liegt die FIFA-Serie - kein anderes Spiel nennen Gamer so häufig (sieben Prozent), fragt man sie nach ihrem Favoriten. Auf Platz zwei knapp dahinter liegt der Klassiker Super Mario, gleichauf übrigens mit The Sims. Grundsätzlich mögen Gamer am liebsten Geschicklichkeitsspiele - 35 Prozent geben dies als ihr Lieblingsgenre an. Ebenso viele sprechen sich für Puzzlespiele aus. So genannte Jump 'n' Runs (27 Prozent) schaffen es auf den dritten Platz. Auffallend hierbei ist der große Unterschied zwischen Männern und Frauen: Männer daddeln lieber Sportspiele und Shooter, sind aber zumeist für ein recht großes Spektrum an Spielen offen. Frauen spielen hauptsächlich Puzzlespiele und Jump 'n' Runs.

Problematisch sind sogenannte Microtransactions: Viele Spielefirmen verdienen über die Freischaltung zusätzlicher Spielinhalte gegen Bezahlung Geld. Das Modell ist vor allem für die oftmals kostenlosen Mobile Games relevant, auch wenn bisher lediglich 28 Prozent der Smartphonespieler schon einmal so ein Angebot genutzt haben. Am weitesten verbreitet ist seine Nutzung unter Konsolenspieler - hier haben 42 Prozent schon für zusätzliche Inhalte bezahlt. Microtransactions sind rechtlich nicht unproblematisch. Lootboxes - Kisten mit zufälligen Gegenständen, die die Spieler besser machen, wurden in Belgien und den Niederlanden als illegales Glücksspiel verboten. Des weiteren gibt es mit den so genannten Season Passes Abo-Modelle für Spielerweiterungen, bei denen oft nicht klar ist, wie viele und ob überhaupt Erweiterungen kommen.

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