Abgezockt: Streit um Casino-Werbung

Glücksspiel kann süchtig machen. Auf diese Gefahr müssen Betreiber in Deutschland hinweisen. Dennoch wird fröhlich weiter gezockt. Und im hohen Norden wird sogar noch Werbung gemacht - für Online-Casinos. Und darüber ist jetzt ein handfester Streit entbrannt.


Glücksspiel kann süchtig machen. Auf diese Gefahr müssen Betreiber in Deutschland hinweisen. Dennoch wird fröhlich weiter gezockt. Und im hohen Norden wird sogar noch Werbung gemacht - für Online-Casinos. Und darüber ist jetzt ein handfester Streit entbrannt.

Denn in mehreren Schreiben hat die Hamburger Glücksspielaufsicht das Innenministerium Schleswig-Holsteins und die Landesmedienanstalt jetzt aufgefordert, Werbeverbote für Online-Casinos durchzusetzen. Drei dieser Schreiben liegen dem NDR vor. Und darin fordert Hamburg das Nachbarland auf, dafür Sorge zu tragen, dass Glücksspielanbieter mit einer Lizenz in Schleswig-Holstein nicht außerhalb des Bundeslandes für ihre Casinos werben.

Online-Casino-Spiele wie Roulette mit Geldgewinnen sind in Deutschland eigentlich verboten. Einzige Ausnahme: Schleswig-Holstein. Das Land erteilte im Alleingang einigen Anbietern Lizenzen für ihre Online-Casinos. Diese Seiten dürfen aber nur Spieler aus Schleswig-Holstein bedienen. In anderen Bundesländern dürfen diese Angebote auch nicht beworben werden.

Auf mehreren deutschen Fernsehsendern werden zurzeit allerdings regelmäßig Werbeclips für Online-Casinos ausgestrahlt, empfangbar auch in Hamburg. Versehen sind die Clips, die etwa auf Eurosport zu sehen sind, mit dem Hinweis, dass sich das Angebot nur an Spieler in Schleswig-Holstein richte. Der Sender äußerte sich dazu nicht.

Allerdings, das haben Recherchen des NDR und der "Süddeutschen Zeitung" belegt, nutzten Anbieter diese Werbung in der Vergangenheit offenbar auch, um Spieler aus anderen Bundesländern in ihre Online-Casinos zu locken. Das sorgte bereits für Ärger zwischen den Bundesländern.

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