Kleine Produkte sorgen für den größten Ärger

Verpackungs-Weltmeister Deutschland: 18,7 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle bedeuten einen neuen Höchststand, so das Umwelt Bundesamt. Pro Kopf sind das 107 Kilogramm im Jahr. Und trotz dieser Zahlen und trotz Umweltkampagnen gegen den Verpackungsmüll versenden viele Online- Händler ihre Waren offenbar weiterhin in viel zu großen Kartons. Das zeigen Recherchen des rbb Verbrauchermagazins SUPER.MARKT.


Verpackungs-Weltmeister Deutschland: 18,7 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle bedeuten einen neuen Höchststand, so das Umwelt Bundesamt. Pro Kopf sind das 107 Kilogramm im Jahr. Und trotz dieser Zahlen und trotz Umweltkampagnen gegen den Verpackungsmüll versenden viele Online- Händler ihre Waren offenbar weiterhin in viel zu großen Kartons. Das zeigen Recherchen des rbb Verbrauchermagazins "Super.Markt".

Über 70 Fälle von Verpackungssünden wurden von Zuschauern per Foto und Video festgehalten. Vor allem Verpackungen für kleine Gegenstände wie Scheibenwischer oder Fernbedienungen sorgten für Ärger.

Wie arbeiten die großen Online-Versandhändler hinsichtlich der Verpackungen? Auf rbb-Nachfrage erklärt beispielsweise Amazon, dass das Unternehmen 30 verschiedene Kartongrößen im Angebot hat. Gearbeitet wird mit Algorithmen. Taucht ein Artikel zum ersten Mal im Logistik-Zentrum auf, werden Daten wie Gewicht, Größe, Höhe und Breite gespeichert. Das System gibt dann an der Packstation die Empfehlung für den passenden Karton.

Der international agierende Versandhändler Conrad Electronics benutzt sechs Standard-Kartongrößen: "Dadurch kann es vorkommen, dass kleine Artikel in einem vergleichsweise großen Karton ausgeliefert werden", erklärt das Unternehmen gegenüber "Super.Markt".

Karl-Heinz Behrens, Verpackungsmittel-Mechaniker und Inhaber der 150jährigen Berliner Kartonagenfabrik FaPack, die Hunderte von Paketgrößen im Angebot hat, sieht den Grund für überdimensionierte Kartons in wirtschaftlichen Gründen: "Entscheidend für die Verpackungskosten sind die Lohnkosten darin. Wenn der Verpacker zu lange Zeit hat, sich zu überlegen, welche Größe er nimmt, ist das teurer als die größte Schachtel."

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