Viele Unternehmen zahlen zu hohe Nebenkosten

Die Ausgaben so weit wie möglich reduzieren - das ist bei den meisten Unternehmen das Gebot der Stunde. Ein guter Ansatzpunkt: Der genaue Blick auf die Nebenkosten. Denn hier verlieren Firmen wegen intransparenter Abrechnungen unbemerkt viel Geld.


Die Ausgaben so weit wie möglich reduzieren - das ist bei den meisten Unternehmen das Gebot der Stunde. Ein guter Ansatzpunkt: Der genaue Blick auf die Nebenkosten. Denn hier verlieren Firmen wegen intransparenter Abrechnungen unbemerkt viel Geld.

So sind laut einer Analyse des Mietrechtsexperten Mineko 82 Prozent der Gewerbeabrechnungen fehlerhaft und fallen im Schnitt um mehr als 2.000 Euro zu hoch aus. Grundlage dieser Zahlen ist die Überprüfung von mehr als 1.200 gewerblichen Nebenkostenabrechnungen aus den Bereichen Büro, Gastronomie, Einzelhandel, Praxis sowie Apotheke.

Der Untersuchung zufolge enthalten Nebenkostenabrechnungen für Büroräume am häufigsten Fehler. "Von über 500 untersuchten Fällen waren 94 Prozent inkorrekt, die durchschnittliche Fehlerhöhe lag bei rund 3.500 Euro", heißt es bei Mineko.

Apotheken waren mit einer Fehlerquote von 92 Prozent bei über 100 Überprüfungen am zweithäufigsten betroffen. Von ihnen wurde im Schnitt knapp 1.200 Euro zu viel verlangt. Bei den über 200 untersuchten Arztpraxen wurden in 87 Prozent der Fälle Fehler entdeckt und durchschnittlich 1.800 Euro falsch abgerechnet. Die über 300 überprüften Abrechnungen von Unternehmen im Einzelhandel waren zu 79 Prozent inkorrekt und setzten die Nebenkosten um durchschnittlich 3.300 Euro zu hoch an. Mit einer Fehlerquote von 65 Prozent war die Gastronomie seltener betroffen, dafür schlugen die Fehler mit durchschnittlich 6.800 Euro am heftigsten zu Buche.

Mit ein Grund für die hohen Beanstandungsquoten: In vielen Gewerbeabrechnungen sind Kosten angegeben, deren Umlegung zuvor nicht vertraglich oder aber unbestimmt vereinbart wurde. Also etwa die sonstigen Betriebskosten wie die Wartung sämtlicher technischen Anlagen eines Gebäudes. Zudem vermischen Vermieter auch technische Anlagen und die daran durchgeführten, im Zweifelsfall nur teilweise umlegbaren Arbeiten miteinander.

Unternehmen sollten ihre erhaltenen Nebenkostenabrechnungen daher präzise auf die angegebenen Posten überprüfen lassen, so ein Mineko-Sprecher.

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