Auch der Kirche geht's ans Geld

Die wirtschaftlichen Corona-Folgen treffen auch die Kirchen: Die Kirchensteuer geht zurück, es droht ein Milliardenloch. Was sich schon abzeichnet: Manche Kirchen trifft es härter als andere.


Die wirtschaftlichen Corona-Folgen treffen auch die Kirchen: Die Kirchensteuer geht zurück, es droht ein Milliardenloch. Was sich schon abzeichnet: Manche Kirchen trifft es härter als andere.

"Unser Finanzdezernent geht davon aus, dass wir etwa zehn Prozent weniger an Kirchensteuer durch die Pandemie einnehmen", sagt Pressesprecher Jens Peter Iven von der Evangelischen Kirche im Rheinland "tageschau.de". Er rät den Gemeinden aber, sich auf 15 Prozent einzustellen.

In Mainz dagegen fallen die finanziellen Einbrüche im dortigen katholischen Bistum schon erheblich höher aus. "Ich schätze für das Jahr 2020 hochgerechnet die Einnahmeverluste auf rund 20 Prozent bei den Kirchensteuern", sagt Christof Molitor, Finanzdirektor der Diözese. Das entspräche einem Minus von 45 bis 50 Millionen Euro.

Auf Mindereinnahmen in Höhe von 20 Prozent oder sogar darüber stellen sich die Evangelischen Landeskirchen in Hessen und Nassau sowie in Württemberg ein. In beiden Kirchen wird zudem von anstehenden oder bereits eingeleiteten Haushalts- und Besetzungssperren gesprochen.

Dass gerade der Südwesten Deutschlands recht hohe Mindereinnahmen bei den Kirchensteuern verzeichnet, liegt nach Ansicht von Oliver Hoesch, dem Pressesprecher der Württembergischen Landeskirche, an der Struktur der Wirtschaft. Es gebe einen großen und starken Mittelstand, bei dem es allerdings in den vergangenen Wochen gehäuft zu Kurzarbeit gekommen sei.

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