Bierbrauer schlagen Alarm

Die Bierbranche steckt in einer tiefen Krise. Allein in Deutschland setzten die Bierbrauer nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im ersten Halbjahr 300 Millionen Liter oder 6,6 Prozent weniger Bier um als im Vorjahreszeitraum. Dies sei das niedrigste Ergebnis seit Einführung der aktuellen Statistikmethode 1993.


Die Bierbranche steckt in einer tiefen Krise. Allein in Deutschland setzten die Bierbrauer nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im ersten Halbjahr 300 Millionen Liter oder 6,6 Prozent weniger Bier um als im Vorjahreszeitraum. Dies sei das niedrigste Ergebnis seit Einführung der aktuellen Statistikmethode 1993.

In den Monaten April und Mai 2020 waren die Absatzeinbußen wegen der Schließung von Bars und Restaurants sogar zweistellig. Zwar ist der Konsum seitdem wieder gestiegen, doch ein Blick in die Bilanzen der Braukonzerne offenbart ein Debakel. Denn viele Großveranstaltungen und Volksfeste wie das Münchner Oktoberfest wurden abgesagt oder finden wie die Fußballspiele ohne Zuschauer statt.

So ist allein beim Branchenprimus AB Inbev das Ergebnis im zweiten Quartal um 40 Prozent auf umgerechnet rund drei Milliarden Euro eingebrochen. Das Unternehmen ist deshalb härter von den coronabedingten Einschränkungen betroffen als andere Brauer, da der Großkonzern einen höheren Anteil seiner Biere für die Gastronomie abfüllt.

Doch auch die anderen Bierkönige, wie Heineken, die weltweite Nummer zwei, oder Carlsberg haben unter der Corona-Krise gelitten, wenngleich sich die Aktienkurse als krisenresistenter erwiesen haben als die des Branchenprimus.

So verbuchte Heineken im ersten Halbjahr 2020 einen Absatzrückgang um 11,5 Prozent, was den Umsatz auf 9,2 Milliarden Euro drückte. Das operative Ergebnis brach um mehr als die Hälfte auf 827 Millionen Euro ein. Eine Jahresprognose wagt der Vorstand bis heute keine mehr.

Carlsberg, die drittgrößte Brauerei der Welt, in Deutschland mit den Marken Holsten und Astra vertreten, prophezeit für das laufende Geschäftsjahr einen Rückgang des Ergebnisses um zehn bis 15 Prozent. Deshalb sollen weniger Mitarbeiter eingestellt werden als geplant.

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