Internet als "Droge der Zukunft"

Die Zahlen und Daten sind alarmierend. Nach Erkenntnissen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) hat die problematische Computerspiel- und Internetnutzung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit 2015 deutlich zugenommen.


Die Zahlen und Daten sind alarmierend. Nach Erkenntnissen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) hat die problematische Computerspiel- und Internetnutzung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit 2015 deutlich zugenommen. Und dabei ist die Corona-Zeit noch gar nicht berücksichtigt.

Für Daniela Ludwig, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, ist die Medien-und Internetabhängigkeit "quasi die Droge der Zukunft. Immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nutzen die digitalen Medien mehr als ihnen gut tut". Auch wenn die Digitalisierung insgesamt ein wertvolles Gut sei - während Corona mehr denn je - müssten junge Menschen wissen, wann sie auch mal "offline" sein sollten.

Die Suchtrisiken von digitalen Spielen und eine mögliche Verknüpfung mit Glücksspielen dürften nicht verharmlost werden, fordert BzgA-Chefin Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss: "Die Studiendaten bestätigen, wie wichtig es ist, Jugendlichen die Risiken der exzessiven Nutzung von Internet, Smartphones und Computerspielen aufzuzeigen." Darüber hinaus gelte es, Eltern und andere erwachsene Bezugspersonen für ihre Vorbildrolle für Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren.

Laut der Studie stehen für Jugendliche und junge Erwachsene bei der Internetnutzung nach wie vor Kommunikation und Unterhaltung im Vordergrund. Konkret: Zwölf- bis 17-Jährige nutzen Computerspiele und das Internet durchschnittlich 22,8 Stunden pro Woche und 18- bis 25-Jährige durchschnittlich 23,6 Stunden pro Woche rein privat - also zusätzlich zu Schule, Studium oder Arbeit.

Im Zeitraum von 2015 bis 2019 ist der Anteil der Zwölf- bis 17-Jährigen und 18- bis 25-Jährigen mit einer als problematisch eingestuften Internetnutzung weiter gestiegen. Er hat sich bei den Jugendlichen von 21,7 Prozent auf 30,4 Prozent und bei den jungen Erwachsenen von 15,2 Prozent auf 23,0 Prozent erhöht. Internetbezogene Störungen treten im Jahr 2019 bei inzwischen 7,6 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen auf. 2015 waren es noch 5,7 Prozent. Bei den 18- bis 25-Jährigen lagen sie im Jahr 2015 bei 2,6 Prozent, jetzt sind es 4,1 Prozent.

Interessanter Aspekt: Beim Geschlechter-Vergleich zeigt sich, dass Mädchen und junge Frauen etwas häufiger von Störungen oder problematischer Internet-Nutzung betroffen sind als Jungen und junge Männer.

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