Alarm im Darm

Die Worte Darm und Bakterien haben für viele Menschen zunächst einmal einen eher unappetitlichen Klang. Doch finden diese Beiden zusammen, können sie in einer Partnerschaft sogar Positives bewirken. Denn Darmbakterien unterstützen die Verdauung, beeinflussen unser Wohlbefinden und schützen uns vor mancher Krankheit.


Die Worte Darm und Bakterien haben für viele Menschen zunächst einmal einen eher unappetitlichen Klang. Doch finden diese Beiden zusammen, können sie in einer Partnerschaft sogar Positives bewirken. Denn Darmbakterien unterstützen die Verdauung, beeinflussen unser Wohlbefinden und schützen uns vor mancher Krankheit.

Experten sind sich deshalb einig: Gesundheit beginnt im Darm. Je mehr verschiedene Arten von Mikroben sich im Darm ansiedeln, desto besser. Wie wir mit richtiger Ernährung die Bakteriengemeinschaft im Darm schützen, zeigt das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber".

Eine gesunde Ernährung ist sehr wichtig für die Darmbakteriengemeinschaft, das sogenannte Mikrobiom. Allerdings verhindert unsere Lebensweise die Entwicklung der hilfreichen Kleinstlebewesen. "Wir essen einseitig und nehmen zu unkritisch Antibiotika ein", sagt der Krefelder Gastroenterologe Professor Thomas Frieling. Ein Grund, warum Menschen aus Naturvölkern ein wesentlich vielfältigeres Mikrobiom haben: Ihre Kost enthält kaum Zucker, aber jede Menge wichtige Ballaststoffe.

Linsen beispielsweise liefern aus ihren löslichen Ballaststoffen den Mikroben Energie. Inulin-Ballaststoffe, wie sie zum Beispiel in Lauch enthalten sind, werden von Darmbakterien zu Milchsäure abgebaut, die Krankmacher fernhält.

Entzündungshemmend sind die Fettsäuren, die die Bakterien aus Inhaltsstoffen des Hafers gewinnen. Das Pektin von Äpfeln ist das ideale Futter für die hilfreichen Arbeiter in unserem Darm. Und wer nützliche Milchsäurebakterien im Darm ansiedeln möchte, greift täglich zu Joghurt.

Die Bakterien fungieren also als eine Art Trainingspartner der Immunzellen im Darm. Außerdem helfen sie zu vermeiden, dass sich Krankheitserreger ansiedeln. Auch arbeiten die Mikroben als Resteverwerter: Weil ihm die passenden Enzyme fehlen, kann unser Körper keine Ballaststoffe verdauen. Das erledigen Bakterien im Dickdarm: Sie knacken die Ballaststoffe und machen sie verwertbar.

Darmbakterien sind auch ein wichtiger Energieversorger. Sie füttern die Zellen, die den Darm auskleiden - durch die dichte, lückenlose Schutzschicht haben Keime, die mit jeder Mahlzeit in den Darm gelangen, keine Chance. Darüber hinaus fördern Bakterien die Bewegung des Darms -wichtig für den Stuhlgang - und binden Gifte und Arzneimittel an sich und bauen sie ab.

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