Netz der Narzissten

Soziale Netzwerke eignen sich nicht nur gut dazu, sich mit anderen zu verknüpfen, sie dienen auch als Plattform zur Selbstinszenierung. Das macht sie gerade bei Menschen beliebt, die sich selbst gerne im besten Licht sehen.


Soziale Netzwerke eignen sich nicht nur gut dazu, sich mit anderen zu verknüpfen, sie dienen auch als Plattform zur Selbstinszenierung. Das macht sie gerade bei Menschen beliebt, die sich selbst gerne im besten Licht sehen. Der Zusammenhang steht schon länger zur Debatte, lässt sich aber nur schwerlich nachweisen. Eine Untersuchung zweier Psychologen aus Würzburg und Bamberg kommt jetzt zu einem Ergebnis.

Der Würzburger Professor Markus Appel und sein Bamberger Kollege Dr. Timo Gnambs haben 57 Studien zum Thema in einer Meta-Analyse ausgewertet. Für sie steht fest, dass die sozialen Netzwerke von Narzissten als Bühne genutzt werden. Ein klarer Zusammenhang zwischen dieser Tendenz und dem jeweiligen Geschlecht oder dem Alter wurde nicht festgestellt.

Die Forschungsfrage, ob die selbstverliebten Verhaltensmuster der Nutzer durch Plattformen wie Facebook und Co. gefördert werden, konnten die Wissenschaftler bislang noch nicht gänzlich klären. "Wir vermuten, dass das Verhältnis von Narzissmus und dem Verhalten in sozialen Medien dem Muster einer sich selbst verstärkenden Spirale folgt", sagt Markus Appel.

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