Datenschutz, der selbst lernt

Kleinere Behörden und Unternehmen haben oft Schwierigkeiten, sich angemessen vor Cyberattacken zu schützen. Ein selbstlernendes System soll diese gefährliche Lücke in Zukunft stopfen.


Kleinere Behörden und Unternehmen haben oft Schwierigkeiten, sich angemessen vor Cyberattacken zu schützen. Ein selbstlernendes System soll diese gefährliche Lücke in Zukunft stopfen. "Es herrscht Krieg da draußen", sagt Prof. Dr. Siegfried Handschuh, Inhaber des Lehrstuhls für Informatik an der Uni Passau. Dramatische Worte, aber tatsächlich ist die Bedrohung quasi allgegenwärtig und die Kompetenzen in den IT-Abteilungen der Unternehmen und Behörden können oft nicht Schritt halten.

Der Experte arbeitet mit seinem Team an einem System, das viele der alltäglichen Probleme und Aufgaben von selbst lösen kann. "Unsere Cybersecurity-Lösung analysiert den Zusammenhang des Angriffs, erkennt damit automatisch den Vorfall, visualisiert diesen und ermöglicht den Informationsaustausch mit wichtigen nationalen und EU-basierten Autoritäten." Das System muss in einem ersten Schritt mit möglichst vielen Daten gefüttert werden, damit es unterschiedlichste Angriffsmuster identifizieren kann.

Überall dort, wo das System genutzt wird, tauscht der Lern-Algorithmus seine Lektionen mit seinen Geschwistern aus, um weiter zu lernen. Der Prozess setzt auf "Advanced Big Data Analytics" und Methoden des Natural Language Processing (NLP), der Erfassung natürlicher Sprache. "Stellen Sie sich einen Gang zum Arzt vor", sagt Projektmitarbeiter Dr. Adamantios Koumpis. "Sie schildern Ihre Symptome. Der Arzt geht nun sein Wissen und seine Erfahrungen mit bestimmten Krankheiten durch und zieht daraus Schlüsse. Seine Diagnose könnte aber noch genauer sein, wenn er auch das Wissen und die Erfahrungen weiterer Ärzte einbeziehen könnte."

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