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wid Groß-Gerau - Nach dunklen Wolken geht die konjunkturelle Reise laut DIW wieder in ein Schönwettergebiet. Larisa-K / pixabay.com

DIW zeigt Hoffnungsschimmer am Horizont der Wirtschaft

Die Wirtschaftsprognosen sehen derzeit düster aus. Viele Indikatoren weisen in Richtung Rezession. Doch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin erblickt einen Silberstreif am Horizont.


Die Wirtschaftsprognosen sehen derzeit düster aus. Viele Indikatoren weisen in Richtung Rezession. Doch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin erblickt einen Silberstreif am Horizont: Die deutsche Wirtschaft schrumpfe in diesem Jahr zwar leicht, doch die Erholung habe bereits begonnen.

Laut neuester Konjunkturprognose des DIW wird die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr zwar leicht - um 0,2 Prozent - schrumpfen, allerdings gehe dies in erster Linie auf den schwachen Jahresauftakt zurück. Dieser habe ganz im Zeichen rückläufiger Realeinkommen und hoher Unsicherheit über die weitere Inflations- und Lohnentwicklung und infolgedessen eines sinkenden privaten Konsums gestanden.

Im laufenden zweiten Quartal gehe es demnach bereits wieder aufwärts. Für 2024 sei dann ein solides Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent zu erwarten. Die Weltwirtschaft werde sogar in beiden Jahren expandieren: Die Konjunkturforscher prognostizieren für 2023 einen Anstieg der Wirtschaftsleistung von 3,5 Prozent und für 2024 von 4,1 Prozent. Die Dynamik gehe in erster Linie von Schwellenländern wie China aus, während die fortgeschrittenen Volkswirtschaften, vor allem die im Euroraum, hinterherhinken würden.

"Angesichts der düsteren Prognosen vom vergangenen Herbst ist die Wirtschaft in Deutschland und andernorts mit einem blauen Auge davongekommen", sagt Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik im DIW Berlin.

"Vor allem die Rekordinflation hat die Wirtschaft aber in Mitleidenschaft gezogen und viele Menschen belastet", sagt Timm Bönke, Co-Leiter des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik. "Nicht mehr ganz so stark steigende Preise, zunehmende Realeinkommen, ein robuster Arbeitsmarkt und höhere Konsumausgaben dürften im weiteren Verlauf aber der Schlüssel für die konjunkturelle Erholung sein", so Bönke.

Dany-Knedlik ergänzt: "Das Inflationsrisiko ist jedoch nicht vollends gebannt." Eine weiterhin hohe Inflation und dadurch nochmals anziehende Zinsen könne die Erholung der deutschen Wirtschaft abwürgen.

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