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mid Groß-Gerau - Dass ein KI-System den Arzt ersetzt, passiert jedoch noch lange nicht - vielleicht sogar nie. Alexandra Koch / pixabay.com

Künstliche Intelligenz: Einsatz in der Medizin hat Grenzen .

In der Medizin kann Künstliche Intelligenz (KI) eine entscheidende Hilfe für die Ärzte und das medizinische Personal sein. Indem sie anhand von Datensätzen ständig dazu lernt und künstliches Wissen erzeugt, kann sie Krankheitsbilder schneller und oft auch akkurater analysieren als menschliche Kollegen. Doch blind vertrauen sollte man den Systemen nicht. Darauf weist im Gesundheitsmagazin 'Apotheken Umschau' in seiner neuesten Ausgabe hin.


In der Medizin kann Künstliche Intelligenz (KI) eine entscheidende Hilfe für die Ärzte und das medizinische Personal sein. Indem sie anhand von Datensätzen ständig dazu lernt und künstliches Wissen erzeugt, kann sie Krankheitsbilder schneller und oft auch akkurater analysieren als menschliche Kollegen. Doch blind vertrauen sollte man den Systemen nicht. Darauf weist im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" in seiner neuesten Ausgabe hin.

"Wir stehen noch ganz am Anfang und haben einen langen Entwicklungsprozess vor uns", sagt Radiologe Prof. Mike Notohamiprodjo, geschäftsführender Gesellschafter eines radiologischen Praxisverbundes in der Metropolregion München. Mit seinem Arztnetz arbeitet er schon seit Jahren mit Entwicklungsabteilungen von Technologiefirmen zusammen und probiert neue Lösungen im Bereich KI aus, um geeignete Systeme dauerhaft in den Praxisalltag zu integrieren.

"Was die KI mittlerweile sehr gut kann, ist, einfache Ja-Nein-Fragen zu beantworten", urteilt er. Zum Beispiel, ob ein Patient einen Tumor hat oder eine Patientin einen Knochenbruch - oder eben nicht. Anders sieht es aus, wenn verschiedene Diagnosen möglich sind, etwa bei einer Person mit Knieschmerzen. Von den zahlreichen Ursachen wie Meniskus oder Bänder ist die KI noch überfordert.

Durch die KI werde man schneller und besser - doch die Kontrolle und Verantwortung läge beim Arzt, stellt der Fachmann klar. "Neben der Diagnostik kommt die KI bisher außerdem beim Screening, etwa auf Haut- und Brustkrebs zum Einsatz, sowie bei Prävention, Nachsorge oder Therapie. Eine Vision ist es auch, mithilfe von KI das individuelle Risiko für Krankheiten wie Krebs vorhersagen zu können, lange bevor diese ausbrechen."

Dass ein KI-System bald den Arzt ersetzt, passiert jedoch noch lange nicht - vielleicht sogar nie. Wahrscheinlich ist eher, dass die KI in Zukunft einfache Routineaufgaben in der Medizin übernimmt, zum Beispiel Daten aus dem Labor auswerten. Der Vorteil: In den Arztpraxen bleibt dann mehr Zeit für persönliche Gespräche mit den Patienten.

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