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mp Groß-Gerau - Nicht alle Medikamente sind derzeit in der Apotheke erhältlich, für viele gibt es Lieferengpässe. Hayleybarcar / pixabay.com

Medikamentenmangel: So helfen Apotheken

Zur Zeit sind zahlreiche Medikamente nicht verfügbar. Antibiotika sind knapp, aber auch manche Schmerzmittel, Arzneien gegen Bluthochdruck oder Brustkrebs und Diabetesmedikamente.


Zur Zeit sind zahlreiche Medikamente nicht verfügbar. Antibiotika sind knapp, aber auch manche Schmerzmittel, Arzneien gegen Bluthochdruck oder Brustkrebs und Diabetesmedikamente. Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" zeigt, wie Apotheken ihren Kunden bei Lieferengpässen helfen.

Im Juli meldete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinproduktion Lieferschwierigkeiten für fast 500 Medikamente. Apotheker haben dennoch einige Möglichkeiten, die Menschen mit benötigten Medikamenten zu versorgen. Gemeinsam mit Ärzten finden sie in vielen Fällen alternative Therapien.

"Wir versuchen, Kunden abzuholen und tun alles, um niemanden unversorgt zu lassen. Das schaffen wir meist auch", sagt Kathrin Luboldt, Apothekerin in Dinslaken und Duisburg. Aber es sei mit wesentlich mehr Aufwand verbunden. Man checke zuerst die Lieferanten, rufe die Firmen zum Teil selbst an und frage, ob der Engpass auf absehbare Zeit nachlassen werde. Fiebersäfte für Kinder könne man auch selbst herstellen, sofern die dafür nötigen Rohstoffe verfügbar seien.

"Bei uns geht niemand raus, ohne dass wir eine Lösung anbieten", verspricht Apotheker Stephan Torke aus Freital in Sachsen. Dieses Engagement kostet allerdings Zeit. Normalerweise dauert es, so Torke, fünf Minuten, ein Rezept zu verarbeiten - inklusive ausführlicher Beratung der Kunden.

Aktuell kann es aber bis zu 20 Minuten dauern. Der Apotheker nennt den Grund: Man müsse telefonische Rücksprache mit dem Arzt halten und zum Beispiel klären, ob man auf einen alternativen Wirkstoff umsteigen könne. Dann müsse man sich darum kümmern, dass das Rezept entsprechend geändert werde.

Für Manuela Spann, Apothekerin in Berlin, ist die Hilfe für die Kunden wichtiger als ihr eigener Verdienst. "Manchmal müssen wir die Patienten an andere Apotheken verweisen, falls diese das Medikament haben. Dann verdienen wir kein Geld", sagt sie. Aber auch das bringe der Beruf mit sich. Man müsse den Versorgungsaspekt im Blick behalten.

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