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mp Groß-Gerau - Der Knollenblätterpilz ist einer der giftigsten Pilze in Deutschland. Gaby Stein / pixabay.com

Achtung Giftpilze: Tödliche Gefahr

Wegen des feuchten Wetters sprießen in der Natur die Pilze. Doch nicht jeder ist essbar. Besonders gefährlich ist der Knollenblätterpilz. In der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gibt es zurzeit vermehrt Opfer lebensbedrohlicher Pilzvergiftungen.


Wegen des feuchten Wetters sprießen in der Natur die Pilze. Doch nicht jeder ist essbar. Besonders gefährlich ist der Knollenblätterpilz. In der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gibt es zurzeit vermehrt Opfer lebensbedrohlicher Pilzvergiftungen.

Für die Vergiftungsfälle verantwortlich ist vor allem der Knollenblätterpilz, einer der giftigsten Pilze in Deutschland. Der Pilz ist sehr gefährlich, da sein Gift erst mehrere Stunden nach dem Verzehr wirkt und dann bereits im ganzen Körper aufgenommen ist. Zunächst treten Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf - ähnlich einer Magen-Darm-Infektion. Nach ein bis zwei Tagen kommt es zur Schädigung der Leber, die von Blutgerinnungs- und Nierenfunktionsstörungen begleitet werden kann.

"Im schlimmsten Fall stellt die Leber ihre Funktion ein, so dass nur noch eine Lebertransplantation das Leben der Patienten retten kann", warnt Professor Dr. Markus Cornberg, stellvertretender Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie. Aufgrund von Unkenntnis werde die Gefahr des Pilzesammelns oft nicht ausreichend ernst genommen. Auch Apps oder Pilzbücher würden nicht vor Verwechselung schützen.

Wegen der großen Gefahr sollten Pilzsammler die gefundenen Pilze vor dem Verzehr von einem Pilzsachverständigen bestimmen lassen. Das Giftinformationszentrum-Nord rät darüber hinaus, zur Verbesserung der Artenkenntnis Schulungen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zu besuchen, bevor es ans Pilzesuchen geht.

Der Knollenblätterpilz wächst in Zeitraum von August bis Oktober in Laub- und Laubmischwäldern. Zu erkennen ist er an einem drei bis 15 Zentimeter breiten Hut, der glockig bis schirmartig ausgebreitet ist. An der Unterseite befinden sich weiße Lamellen. Die Farbe des Giftpilzes ist grün, grün-gelb oder weiß.

Besteht der Verdacht einer Pilzvergiftung, sollte dringend der Notarzt gerufen werden. Zur Erleichterung der Diagnose sollten Pilzreste und Erbrochenes aufgehoben werden.

Schnelle Hilfe bei Vergiftungen gibt auch das Giftinformationszentrum-Nord unter der Telefonnummer (0551) 19240. Weniger dringende Fragen zu Vergiftungen beantwortet das medizinische Fachpersonal unter der Telefonnummer (0551) 383180.

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