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mp Groß-Gerau - In Deutschland steigt die Zahl der verstorbenen Drogengebrauchenden seit zehn Jahren auf 1.990 im vergangenen Jahr. B A / pixabay.com

Drogentodesfälle durch Nasenspray vermeidbar

Der 'Internationale Tag gegen Überdosierungen' (International Overdose Awareness Day) am 31. August 2023 macht weltweit darauf aufmerksam, dass viele drogenkonsumbedingte Todesfälle durch fachgerechte Maßnahmen vermeidbar wären.


Der "Internationale Tag gegen Überdosierungen" (International Overdose Awareness Day) am 31. August 2023 macht weltweit darauf aufmerksam, dass viele drogenkonsumbedingte Todesfälle durch fachgerechte Maßnahmen vermeidbar wären.

"Auch in Deutschland steigt die Zahl der verstorbenen Drogengebrauchenden seit zehn Jahren auf 1.990 im vergangenen Jahr 2022", sagt Prof. Dr. Heino Stöver, Professor an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und Direktor des Instituts für Suchtforschung Frankfurt (ISFF).

"Damit haben wir einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht." Dabei gibt es laut Stöver nachweislich Möglichkeiten, Todesfälle aufgrund von Überdosierungen zu verhindern. Anlässlich des weltweiten Gedenktages macht der Suchtforscher erneut auf die Chancen von Naloxon-Nasenspray (Take-Home-Naloxon) aufmerksam.

"Die meisten Überdosierungen stehen im Zusammenhang mit dem Konsum von Opioiden, wie z.B. Heroin", sagt Simon Fleißner, Projektkoordinator des Bundesmodellprojektes NALtrain sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISFF. Das Gegenmittel Naloxon in den Händen der Konsumenten könne Leben retten.

Bisher bliebe Take-Home-Naloxon in Deutschland hinter seinem Potenzial zurück. "Es sollten noch mehr Konsumierende geschult werden, wie sie im Drogennotfall handeln können, und sie sollten im Anschluss mit den lebensrettenden Naloxon-Nasensprays versorgt werden", fordert Fleißner.

Naloxon als Nasenspray ist auch für Laien einfach und sicher anwendbar und hebt innerhalb weniger Minuten die potenziell tödliche Wirkung von Opioiden auf. Take-Home-Naloxon kann eine Maßnahme sein, die Todesfälle aufgrund von Überdosierungen verhindert. Drogenkonsumräume, Take-Home-Naloxon, Drug-Checking und eine bessere und vielfältigere Versorgung mit der Substitutionsbehandlung könnten Abhilfe schaffen.

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