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mp Groß-Gerau - Viele Ärzte tun sich offenbar noch schwer mit dem digitalen Rezept. Mufid Majnun / pixabay.com

E-Rezept findet noch wenig Anklang

Obwohl das E-Rezept viele Vorteile bringt, läuft die Nutzung schleppend an. Nur wenige Arztpraxen stellen bisher die digitale Verordnung aus, das zeigen auch aktuelle Daten der Betriebskrankenkasse (BKK) VBU. Wer ein E-Rezept nutzen möchte, sollte am besten in der Praxis direkt nach einem E-Rezept anstatt nach einem Papierrezept fragen.


Obwohl das E-Rezept viele Vorteile bringt, läuft die Nutzung schleppend an. Nur wenige Arztpraxen stellen bisher die digitale Verordnung aus, das zeigen auch aktuelle Daten der Betriebskrankenkasse (BKK) VBU. Wer ein E-Rezept nutzen möchte, sollte am besten in der Praxis direkt nach einem E-Rezept anstatt nach einem Papierrezept fragen.

Rund 470 Millionen Papier-Rezepte werden in Deutschland pro Jahr gedruckt. Würde man diese aneinanderreihen, könnte man damit 1,7 mal den Äquator umrunden. Das E-Rezept soll den Papierverbrauch in Zukunft drastisch verringern. Um die digitalen Verordnungen nun noch einfacher umzusetzen, können die E-Rezepte seit 1. Juli auch über die Gesundheitskarte (eGK) eingelöst werden, ohne dass eine spezielle App oder PIN notwendig ist. So soll die Nutzung des E-Rezeptes schneller vorangetrieben werden - doch der Schwung zur flächendeckenden Nutzung bleibt offenbar aus.

Bis Mitte des Jahres wurden laut Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. in Deutschland rund 2,5 Millionen E-Rezepte in den Apotheken eingelöst - das sind weniger als ein Prozent der gesamten Verordnungen. Das bestätigen auch aktuelle Zahlen der BKK VBU. Unter den insgesamt rund 3,4 Millionen seit Anfang des Jahres bei der BKK VBU eingegangenen Rezepten waren bis Mitte August nur rund 15.000 elektronische Rezepte. Die meisten E-Rezepte in der BKK VBU wurden von Allgemeinmedizinern und Internisten ausgestellt. Sie bilden auch knapp die Hälfte der arzneimittelverordnenden Ärzte.

Die Nutzung des E-Rezepts ist laut BKK VBU in allen Altersgruppen verhalten. "Es liegt vor allem an den Ärzten, dass sie jetzt das E-Rezept verschreiben. Doch viele tun sich offenbar noch schwer mit der digitalen Verordnung", stellt Andrea Galle, Vorstand der BKK VBU, fest. Damit das E-Rezept zum Erfolgsrezept werde, das Umwelt und Kosten schone, müsse man die Nutzung jetzt gemeinsam flächendeckend vorantreiben. Dass das E-Rezept keine Altersgrenze kennt, zeigen die Daten aus der BKK VBU: Die beiden ältesten Versicherten, die ein E-Rezept einreichten, sind 98 und 103 Jahre alt.

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