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mp Groß-Gerau - Brummschädel: Als zwei Hauptformen des primären Kopfschmerzes gelten der Spannungskopfschmerz und die Migräne. 10634669 / pixabay.com

Osteopathie bei Kopfschmerzen

Bei Kopfschmerzen wird oft nur das Symptom bekämpft und nicht nach dessen Ursache geforscht. Die Osteopathie bietet hier eine Alternative, um die Schmerzen nebenwirkungsarm zu lindern.


Bei Kopfschmerzen wird oft nur das Symptom bekämpft und nicht nach dessen Ursache geforscht. Die Osteopathie bietet hier eine Alternative, um die Schmerzen nebenwirkungsarm zu lindern. Wesentlich ist dabei die Unterscheidung, ob die Schmerzen eine eigenständige Krankheit (primäre Kopfschmerzen) darstellen oder als Begleitsymptom einer anderen Erkrankung (sekundäre Kopfschmerzen) auftreten, wie etwa bei einem Tumor, Kopfverletzungen oder Bluthochdruck.

Als zwei Hauptformen des primären Kopfschmerzes gelten der Spannungskopfschmerz und die Migräne. Zusammen machen sie etwa 90 Prozent der Erkrankungen aus, teilt der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) mit. Seltener seien beispielsweise Cluster-Kopfschmerzen oder Schmerzen im Gesicht (Trigeminusneuralgie, atypischer Gesichtsschmerz).

Die Ursachen für solche primären Formen von Kopfschmerz sind oft nur schwer zu identifizieren. Vor allem in chronischen Fällen haben sich oft bestimmte Mechanismen verselbstständigt. Der Patient ist laut VOD durch die wiederkehrenden Schmerzen einem erhöhten Stress ausgesetzt, der diese zusätzlich verstärkt. Häufig führe auch eine langfristige Einnahme von Schmerzmitteln zu einem zusätzlichen Medikamentenkopfschmerz, der dann eigens behandelt werden müsse.

Um aus diesem Teufelskreis herauszukommen, müssen die individuellen Symptome und Auslöser genau analysiert werden. Eine gründliche Anamnese ist deshalb wesentlicher Bestandteil einer osteopathischen Behandlung. Hierzu sehen Osteopathen schulmedizinische Befunde ein, erfragen die gesamte Krankengeschichte mit Verletzungen, Unfällen und Operationen, aber auch Lebensgewohnheiten und erkundigen sich gegebenenfalls nach dem seelischen Befinden.

Denn Osteopathen müssen schwerwiegende Ursachen ausschließen können, bevor sie mit ihrer Behandlung beginnen. Bei Kopfschmerzen werden Osteopathen den Schädel, Kiefer und die Halswirbelsäule mit ihren Händen genau untersuchen und von dort aus Funktionsstörungen ertasten, Haltungsasymmetrien und auffällige Spannungen in den Gewebestrukturen entdecken und die Beweglichkeit der einzelnen Segmente testen. Ziel der osteopathischen Behandlung ist es, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen und ihm dadurch ein optimales Funktionieren der physiologischen Prozesse zu ermöglichen.

Bei Kopfschmerzen sei es wichtig, die Beweglichkeit der Wirbelsäulenabschnitte zu verbessern und die Spannung in der Muskulatur und den bindegewebigen Strukturen auszugleichen, erklärt der VOD. Dies wirke sich ebenso positiv auf die Funktion der versorgenden Strukturen aus wie die direkte Behandlung der einzelnen Gefäße und Nerven. So könnten Störungen in den Zu- und Abflüssen behoben sowie eine freie Beweglichkeit und gute neurovegetative Versorgung gefördert werden.

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