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mp Groß-Gerau - Ohne Bewegung droht bei Lungenerkrankten eine Abwärtsspirale. Manfred Antranias Zimmer / pixabay.com

Aktiv bleiben trotz Lungenleiden

Studien haben erwiesen ist, dass an Asthma bronchiale oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) Erkrankte den Krankheitsverlauf durch regelmäßige Bewegung und Sport positiv beeinflussen können. Auf diesen Zusammenhang soll auch der Deutsche Lungentag aufmerksam machen, der am 30. September unter dem Motto 'Der Lungentag bewegt - Prävention, körperliche Aktivität, Rehabilitation' stattfindet.


Studien haben erwiesen, dass an Asthma bronchiale oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) Erkrankte den Krankheitsverlauf durch regelmäßige Bewegung und Sport positiv beeinflussen können. Auf diesen Zusammenhang soll auch der Deutsche Lungentag aufmerksam machen, der am 30. September unter dem Motto "Der Lungentag bewegt - Prävention, körperliche Aktivität, Rehabilitation" stattfindet.

Zehn bis zwölf Prozent der deutschen Erwachsenen im Alter über 40 Jahre sind Schätzungen zufolge allein von einer COPD betroffen. Etwa vier Prozent der Kinder und sechs Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben Asthma. Früher wurde Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen empfohlen, sich körperlich zu schonen.

Heute jedoch zählt Bewegung - neben einem Rauchstopp und einer medikamentösen Therapie - zu den wichtigsten Säulen der COPD-Therapie. Denn man weiß, dass es unter anderem zum Abbau von Muskulatur führt, wenn COPD-Patienten nicht körperlich aktiv sind. Das betrifft auch die Atemhilfsmuskulatur, die das Ein- und Ausatmen unterstützt. Bei Asthmatikern kann ein guter Trainingszustand die Schwelle erhöhen, ab der Asthma ausgelöst wird, wenn sie sich anstrengen.

Gut geeignet sind leichte Ausdauersportarten, die nicht nur Herz und Kreislauf stärken, sondern auch zu einer größeren Atemtiefe führen. Das heißt, dass mehr Luft ein- und ausgeatmet werden kann. Für die meisten nicht zu empfehlen sind Sportarten, die möglicherweise schnell zu Atemnot führen können wie Fußball, Tennis oder anstrengendes Bergwandern.

Studien belegen, dass sich bereits 15 Minuten tägliches Spazierengehen für COPD-Patienten positiv auswirkt. Gleiches gilt für langsames Joggen für fünf bis zehn Minuten täglich. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hin.

Regelmäßige Radeln, auch auf dem Heimtrainer; sowie Pilatesübungen dienen zur Kräftigung der Muskulatur und zur Verbesserung von Ausdauer und Leistungsfähigkeit. Durch regelmäßiges Training im Wasser können Lungenpatienten sogar mehr Ausdauer erzielen als durch ein konventionelles Bewegungstraining im Trockenen, weil der Wasserauftrieb den Druck des Körpergewichts auf die Gelenke verringert.

Im Rahmen einer chinesischen Studie trainierten COPD-Patienten im Alter zwischen 40 und 75 Jahren drei Monate lang je zweimal wöchentlich 30 Minuten lang QiGong. Das ist eine meditative Bewegungskunst mit zeitlupenartigen, fließenden Körperübungen, die der altchinesischen Kampfkunst nachempfunden ist. Die Teilnehmer profitierten vom Training, sowohl in Bezug auf das Voranschreiten der COPD-Symptome als auch bei der körperlichen Belastbarkeit.

Trainingseinheiten im ärztlich verordneten Lungensport sind speziell auf die Bedürfnisse von Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen abgestimmt, dauern in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten und werden von ausgebildeten Übungsleitern abgehalten. Lungensport wird in der Regel von den Krankenkassen bezuschusst. Meist treffen sich die Lungensportgruppen einmal die Woche. In Deutschland gibt es rund 1500 solcher Angebote. Eine Übersicht findet man hier: www.lungensport.org/lungensport-register

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