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mp Groß-Gerau - Knochenaufbau und -abbau befinden sich nicht mehr in einem Gleichgewicht, sodass es schneller zu Frakturen kommen kann. Dr.Manuel Gonzales Reyes / pixabay.com

Osteoporose: Mit Bewegung die Knochen stärken

Mehr als sieben Millionen Menschen leiden in Deutschland an Osteoporose. Der Welt-Osteoporose-Tag am 20. Oktober macht auch in diesem Jahr auf die Volkskrankheit aufmerksam. Bewegung macht nach Erkenntnissen vom Forschungs- und Präventionszentrum FPZ in Köln einen entscheidenden Teil der Therapie aus.


Mehr als sieben Millionen Menschen leiden in Deutschland an Osteoporose. Der Welt-Osteoporose-Tag am 20. Oktober macht auch in diesem Jahr auf die Volkskrankheit aufmerksam. Bewegung macht nach Erkenntnissen vom Forschungs- und Präventionszentrum FPZ in Köln einen entscheidenden Teil der Therapie aus.

Dass die Knochendichte im Alter abnimmt, ist normal. Bereits ab dem 35. Lebensjahr schwindet sie jedes Jahr um etwa ein Prozent. Nimmt die Knochenmasse aber früher, schneller oder besonders stark ab, sprechen Mediziner von Osteoporose. Wörtlich übersetzt bedeutet das "löchriger Knochen". Knochenaufbau und -abbau befinden sich dann nicht mehr in einem Gleichgewicht, sodass es schneller zu Frakturen kommen kann.

Die Wahrscheinlichkeit, an Osteoporose zu erkranken, steigt im Alter an. Die Krankheit betrifft Frauen mit etwa 80 Prozent statistisch häufiger als Männer. Dies liegt vor allem am Östrogenmangel nach den Wechseljahren. Das weibliche Hormon Östrogen bremst den natürlichen Knochenabbau, aber wenn der Hormonspiegel sinkt, geht dieser Schutz verloren und der Knochen wird porös.

Jüngere Patienten leiden meist unter einer sekundären Osteoporose. Diese entsteht als Folge einer anderen Erkrankung, beispielsweise Diabetes oder Schilddrüsenüberfunktion, oder als Folge nach einer Langzeittherapie mit bestimmten Medikamenten. Der Großteil der Betroffenen erkrankt an der primären Osteoporose: Die Krankheit hat hier keine klare Ursache und entwickelt sich meist im Alter oder bei Frauen nach den Wechseljahren. Somit sind diese besonders gefährdet, aber der Knochenmasseabbau betrifft eben auch Männer oder jüngere Menschen.

"Osteoporose ist nicht heilbar, aber der Krankheit lässt sich vorbeugen. Wenn sie bereits eingetreten ist, gibt es zudem unterstützende Behandlungsmethoden", erläutert Dr. Frank Schifferdecker-Hoch, Geschäftsführer vom Forschungs- und Präventionszentrum FPZ in Köln. Ganz wichtig dabei: Bewegung. Denn sie regt den Knochenstoffwechsel an und wirkt dem Abbau entgegen. Das sorgt für eine höhere Knochendichte und damit ein stärkeres Skelett. Zugleich kräftigt Bewegung die Muskeln - ebenfalls ein wichtiger Faktor in der Osteoporose-Therapie.

"Die Muskulatur stützt und schützt unsere Knochen. Dies ist auch für ein besseres Gleichgewicht enorm wichtig", macht der Gesundheitsexperte deutlich. Diese Tatsache macht sich auch die FPZ/DVGS Osteoporose-Therapie zunutze. Die von FPZ und dem Deutschen Verband für Gesundheitssport e.V. entwickelte Therapie setzt auf die Aktivierung der Muskulatur als körpereigene Apotheke.

Grundsätzlich eignen sich bei Osteoporose Sportarten, die den ganzen Körper gleichmäßig belasten, wie Wandern, Gymnastik oder Kraftübungen. Um die jeweils wirksamsten Übungen festzulegen und die eigenen Grenzen nicht zu überschreiten, ist es ratsam, sich von einem Experten unterstützen zu lassen.

Ein wichtiger Fokus sollte zudem auf der Steigerung der Balance liegen. Denn ein besseres Gleichgewicht senkt das Risiko für Stürze und damit für Frakturen. In der FPZ/DVGS Osteoporose-Therapie ist Balancetraining deshalb neben gezieltem Muskelaufbau und der Vermittlung von Wissen über die Erkrankung ein entscheidender Teil. Sportlich Aktive können also einer Osteoporose-Erkrankung vor beugen, die Symptome lindern und ihren Verlauf positiv verlaufen lassen.

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