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mp Groß-Gerau - Die Produktauthentifizierung mit Origify kann auch medizinische Geräte für den OP-Einsatz zuverlässig erfassen. Dominik Karch / pixabay.com

Anti-Fälschungs-Technologie für die Medizin- und Pharmabranche

Auch vor medizinischen Produkten und Medikamenten machen Fälscher nicht halt. Das Risiko für Patienten ist hoch und kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein.
Die Firma Bosch will dem Problem mit einer neuen Technologie entgegenwirken.


Auch vor medizinischen Produkten und Medikamenten machen Fälscher nicht halt. Das Risiko für Patienten ist hoch und kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein.
Die Firma Bosch will dem Problem mit einer neuen Technologie entgegenwirken.

"Origify", übersetzt in etwa "Herkunftinfizieren", könne, so der Hersteller, auch in der Medizin- und Pharmabranche einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit leisten. "Unser System basiert auf der optischen Erfassung der Produkte - bei Medikamenten können das die Verpackung, einzelne Blister oder ein Injektions-Pen sein. Die Technologie kann auch medizinische Geräte im OP-Einsatz oder Sensoren zuverlässig erfassen", erklärt Oliver Steinbis, der Origify im Bosch-Konzern verantwortet.

Jedes einzelne Produkt werde beispielsweise während der Verpackungsphase über ein Terminal erfasst, ein Datensatz dazu angelegt und in einer Cloud gespeichert. Später könne - durch eine medizinische Fachkraft oder auch durch Patienten - mit einem geeigneten Smartphone mit Kamera das vorliegende Produkt mit dem bei der Ersterfassung gespeicherten Datensatz abgeglichen werden. So lasse sich das Produkt schnell und zuverlässig per App über die Origify-Cloud authentifizieren.

"Selbst in Massen hergestellte Produkte wie beispielsweise Medikamentenverpackungen, Blister, Label, Blutzuckersensoren, OP-Bestecke oder andere hochwertige Medizinwerkzeuge unterscheiden sich in minimalen Merkmalen, die das menschliche Auge meist nicht erfassen kann. Unsere Technologie ist genau auf diese Unterschiede ausgerichtet und kann für jede einzelne Medikamentenschachtel oder jeden Injektions-Pen einen digitalen Fingerabdruck anlegen. Dieser wird so gespeichert, dass er nicht verfälscht oder manipuliert werden kann", sagt Oliver Steinbis von Bosch weiter.

Neben Fälschungen sind bei Medizinprodukten und Medikamenten auch nicht autorisierte Importe aus anderen Ländern unerwünscht. Durch die Erfassung und die lokalen Scans könne nachvollzogen werden, welchen Ursprung ein medizintechnisches oder pharmazeutisches Produkt habe. Die Technologie von Origify sei dabei nicht an eine Mindestgröße gebunden und beeinträchtige die sterilen Eigenschaften einer Oberfläche nicht, weil nichts auf das Produkt aufgebracht werde.

Die App mache eine Authentifizierung auch im Einsatz in einer Klinik- und Laborumgebung einfach. Werde bei bestimmten Produkten der App-Zugang auch dem Endnutzer eingeräumt, erhielten Patienten mehr Sicherheit und Vertrauen in die Anbieter von medizintechnischen und pharmazeutischen Produkten.

Bosch präsentiert die komplette Origify-Lösung auf dem 15. Innovation Forum Medizintechnik am 19. Oktober in Tuttlingen.

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