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mp Groß-Gerau - Zu den Symptomen des sogenannten Gerstenkorns gehören eitrige sowie schmerzhafte Schwellungen und Rötungen des betroffenen Lids. Silvia / pixabay

Das Gerstenkorn - Ursachen und Behandlung

Ein 'Gerstenkorn' oder auch 'Hordeolum' kann unerwartet auftauchen und unsere Lebensfreude ziemlich beeinträchtigen. Fragen zu dem kleinen Störenfried beantwortet Dr. med. Ilya Kotomin, Facharzt für Augenheilkunde und vom Bundesverwaltungsamt (BVA) zertifizierter Spezialist für plastisch-rekonstruktive und ästhetische Chirurgie.


Ein "Gerstenkorn" oder auch "Hordeolum" kann unerwartet auftauchen und unsere Lebensfreude ziemlich beeinträchtigen. Fragen zu dem kleinen Störenfried beantwortet Dr. med. Ilya Kotomin, Facharzt für Augenheilkunde und vom Bundesverwaltungsamt (BVA) zertifizierter Spezialist für plastisch-rekonstruktive und ästhetische Chirurgie im Augen- und Laserzentrum in Leipzig, eine der Smile Eyes Augenkliniken und Augenzentren, die in Deutschland an mehreren Standorten Augenlaserverfahren und Linsenimplantationen anbieten..

Was genau ist ein Gerstenkorn?
Dr. Ilya Kotomin: "Ein Gerstenkorn wird auch als 'Hordeolum' bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine eitrige Entzündung eines Wimpernfollikels sowie der Drüsen des Lidrandes, das sogenannte Hordeolum externum, oder einer Meibom-Drüse, auch Hordeolum internum genannt. Zu den Symptomen gehören eitrige sowie schmerzhafte Schwellungen und Rötungen des betroffenen Lids."

Wie entsteht ein Gerstenkorn?
Dr. Ilya Kotomin: "Handelt es sich um eine Entzündung einer Meibom-Drüse, so entsteht diese aufgrund einer Verstopfung des Ausführungsganges und einer bakteriellen Infektion. Gerstenkörner, bei denen eine Entzündung der Drüsen des Lidrandes vorliegt, können häufig durch verstärktes Auftreten von Akne oder bei einer Erkrankung an Diabetes entstehen. Eine weitere Ursache kann auch eine fokale Infektion, auch als Herdinfektion bezeichnet, sein. Diese entsteht durch eine lokale Erregerübertragung, bei der es sich um eine Übertragung von Bakterien von einem Ort im Körper auf einen anderen handelt, der sich in unmittelbarer Nähe befindet."

Was kann man akut dagegen tun?
Dr. Ilya Kotomin: "Sobald man bemerkt, dass ein Gerstenkorn am Lidrand entstanden ist, ist es wichtig, das betroffene Auge sauber zu halten. Dazu kann ein sauberes, weiches Tuch oder Wattestäbchen verwendet werden, das man in warmes Wasser tränkt. Hilfreich sind in der Apotheke erhältliche Produkte der Lidhygiene in Form der antiseptischen Augenlidtücher. Vorsichtig kann dann der Schmutz oder die Sekrete von den Wimpern sowie dem Augenlidrand entfernt werden. Wichtig ist, das Gerstenkorn nicht selbst auszudrücken, denn dadurch kann sich die Infektion verschlimmern oder Bakterien weiter verteilt werden. Verzichten sollte man auf das Tragen von Kontaktlinsen und das Verwenden von Augen-Make-Up."

Benötigt man eine ärztliche Behandlung?
Dr. Ilya Kotomin: "In den meisten Fällen müssen Betroffene einen Augenarzt aufsuchen, damit das Gerstenkorn schnell abheilen und eine Entzündungsausbreitung vermieden werden kann. In der Regel empfiehlt der Augenarzt eine Therapie mit geeigneten Augentropfen oder einer Augensalbe, die eine weitere Erkrankungsverschlechterung verhindert. Ist jemand regelmäßig von Gerstenkörnern betroffen, sollte die Ursache von einem Facharzt abgeklärt und eine entsprechende Behandlung durchgeführt werden."

Kann ein Gerstenkorn untherapiert gefährlich werden?
Dr. Ilya Kotomin: "Bleibt ein Gerstenkorn untherapiert, besteht die Gefahr, dass sich die Entzündung weiter ausbreitet und ein Lidabszess oder eine Phlegmone entsteht. Dabei handelt es sich um eine eitrige und bakterielle Entzündung, die sich im in den Zwischenräumen liegenden Bindegewebe ausbreitet. In der Regel ist das Gewebe geschwollen, dunkelrot gefärbt und schmerzt. Behandelbar sind solche Komplikationen mit einer rechtzeitigen Antibiotika-Therapie oder können chirurgisch entfernt werden."

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