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wid Groß-Gerau - Auch wenn sich die Preise für Gas und Strom derzeit wieder beruhigt haben, ist es schwer einzuschätzen, wohin sie sich zukünftig entwickeln. neelam279 / pixabay.com

Anbieterwechsel für Strom und Gas mit Tücken

Der Markt für Strom und Gas entspannt sich leicht. Deshalb kann sich jetzt ein Anbieterwechsel lohnen. Doch Vergleichsportalen sollte man nicht blind vertrauen.


Der Markt für Strom und Gas entspannt sich leicht. Deshalb kann sich jetzt ein Anbieterwechsel lohnen. Doch Vergleichsportalen sollte man nicht blind vertrauen. Darum ist es wichtig, mehrere Aspekte zu berücksichtigen.

"So manche Voreinstellungen bei Vergleichsportalen sind eher nachteilig", sagt Rene Zietlow-Zahl, Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Wer also auf der Suche nach einem neuen Energieanbieter ist, sollte Filter, die nicht den Wünschen entsprechen, unbedingt deaktivieren. "Kriterien sollten immer individuell gewählt werden. Dabei kann auch unsere Checkliste 'Filter richtig einstellen' helfen", sagt Zietlow-Zahl.

Zudem sollten Nutzer im Hinterkopf haben, dass die Portale meist werbe- und provisionsorientiert arbeiten. Sie verdienen an einem Vertragsabschluss mit und sind somit nicht neutral. "Wie das Ranking zustande kommt, ist nicht leicht zu durchdringen", so der Experte. Auch bei Anbietern, die oberhalb der eigentlichen Vergleichsliste angezeigt werden ("Position 0"), müssen Wechselwillige genau hin schauen, ob diese auch das objektiv beste Angebot darstellen.

Was viele nicht wissen: Einige Portale gehören zusammen und basieren auf dem gleichen Datensatz. Die Sucherergebnisse mit den Preisen auf den Seiten der Versorger zu vergleichen, kann daher hilfreich sein. "Außerdem zeigen die Portale immer nur eine gewisse Auswahl an Tarifen", weiß Zietlow-Zahl. Es lohne sich daher, nicht enthaltene Anbieter, insbesondere kommunale Versorger, direkt anzufragen. Da Preise von Tag zu Tag variieren, sei es zudem ratsam, diese auf der Website des Anbieters zu überprüfen und möglichst über eine gewisse Zeit zu beobachten.

Den Anbieterwechsel sollten Verbraucher ebenfalls am besten direkt über die Website des neuen Versorgers veranlassen. Das geht meist schneller und ist gelegentlich sogar günstiger als der Wechsel über die Vergleichsportale, bei denen teils noch die Provision in den Tarifpreis eingerechnet wird.

Auch wenn sich die Preise für Gas und Strom derzeit wieder beruhigt haben, ist es schwer einzuschätzen, wohin sie sich zukünftig entwickeln. "Gut möglich, dass sie im Sommer, außerhalb der Heizsaison, niedriger sind", meint der Energierechtsexperte und ergänzt: "Ob es dabei bleibt, hängt jedoch von der Versorgungssituation mit Erdgas im kommenden Winter ab." Wer sich gegen etwaige Preisschwankungen absichern möchte, sollte sich daher nach einem günstigen Vertrag mit Preisgarantie umsehen, rät der Experte. Bei einem solchen Sondervertrag empfehle sich eine Vertragslaufzeit von einem Jahr.

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