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wid Groß-Gerau - Wundersame Geldvermehrung: Die Wirtschaftsweisen plädieren für einen Staatsfond zur Absicherung der Rente. Tumisu / pixabay.com

Staatsfond für die Rente

Der von der Bundesregierung regelmäßig befragte Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat sich zum Thema Rente geäußert und schlägt nun die Bildung eines Staatsfonds vor.


Der von der Bundesregierung regelmäßig befragte Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung - apostrophiert als "Wirtschaftsweise" - hat sich zum Thema Rente geäußert und schlägt nun die Bildung eines Staatsfonds vor. Damit solle die Rente abgesichert werden.

"Diese Rolle sollte nicht ohne weiteres einem privaten Anbieter übertragen werden", schreiben sie in einem Gastbeitrag in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit". Ein staatlich verwalteter Fonds dagegen sorge in Konkurrenz mit privaten Anbietern für transparentere Produkte und erzeuge allseits einen hohen Kostensenkungsdruck. Dies geschehe zum Vorteil der Sparer.

Die Ökonomen plädieren zudem dafür, dass Bürger künftig automatisch zusätzlich zur gesetzlichen Rente privat für das Alter vorsorgen müssen, wenn sie nicht ausdrücklich widersprechen. Der Übergang zu einer Opt-out-Lösung sei für die Verbreitung ergänzender Vorsorge klar vorteilhaft.

Die Wissenschaftler wenden sich mit ihrer Stellungnahme gegen einen vor wenigen Tagen veröffentlichten Bericht der von der Bundesregierung eingesetzten "Fokusgruppe private Altersvorsorge". In der Gruppe hatte sich die Finanzindustrie gegen den Rat von Verbraucherschützern durchgesetzt. Die Verbraucherschützer hatten für einen Staatsfonds plädiert.

Verfasst wurde die Stellungnahme von Veronika Grimm, Ulrike Malmendier, Monika Schnitzer und Martin Werding. Nicht an dem Gastbeitrag beteiligt ist Achim Truger, der ebenfalls dem Sachverständigenrat angehört. Truger steht in ökonomischen Fragen eher links und kritisiert die Erhöhung des Renteneintrittsalters. Ähnlich wie sein Vorgänger Peter Bofinger weicht Truger häufig vom Mehrheitsvotum der Wirtschaftsweisen ab.

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