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wid Groß-Gerau - Wie aus der Zeit gefallen: die Tarifstruktur vieler Festnetzanbieter im Jahr 2023. 526663 / pixabay.com

Veraltete Tarife im Festnetz

Teure Telefonate sind auch im Flatrate-Zeitalter keine Seltenheit: Wer vom Festnetz aus ein Handy anruft, muss in aller Regel tief in die Tasche greifen.


Teure Telefonate sind auch im Flatrate-Zeitalter keine Seltenheit: Wer vom Festnetz aus ein Handy anruft, muss in aller Regel tief in die Tasche greifen. Das zeigt eine Marktanalyse von Verivox. Demnach wirkt die Tarifstruktur vieler Festnetzanbieter auch im Jahr 2023 noch wie aus der Zeit gefallen.

Ohne kostenpflichtige Zusatzoption kosten Gespräche vom Festnetz zum Handy bis zu 22 Cent pro Minute - erheblich mehr als Telefonate innerhalb der EU. Hingegen beinhalten viele Handytarife - die so genannten Allnet-Flats - heute eine Telefonpauschale für Gespräche in alle deutschen Fest- und Mobilfunknetze.

Bei Festnetz-Telefontarifen sind kostenlose Gespräche in die deutschen Mobilfunknetze jedoch die Ausnahme. Wenn eine solche Handyflat überhaupt angeboten wird, fallen dafür monatliche Zusatzkosten von bis zu 14,95 Euro im Monat an. Abseits dessen werden aktuell Minutenpreise zwischen 9,8 und 21,9 Cent verlangt. Ausnahme: O2 erhebt keine Gebühren für innerdeutsche Handytelefonate.

"Anrufe in die deutschen Mobilfunknetze müssen bei fast allen Festnetz-Pauschaltarifen extra bezahlt werden" berichtet Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. Ausgenommen sei nur das O2-Portfolio sowie einzelne Tarife im oberen Preissegment. "Die minutenbasierte Abrechnung ist längst nicht mehr zeitgemäß, zumal in dieser Höhe." Die Kosten für Gespräche zum Handy seien seit vielen Jahren fast unverändert geblieben.

"Es ist schwer nachzuvollziehen, dass Verbraucher im Jahr 2023 noch überlegen müssen, welche Anschlüsse sie am besten mit welchem Gerät anrufen", sagt Theumer. Denn die Telefonminute sei für Netzbetreiber schon lange kein entscheidender Kostenfaktor mehr. Erfolgreiche Telefondienste wie Skype, Facetime oder WhatsApp hätten hingegen eine sehr einfache Tarifstruktur: Verbraucht werde lediglich das Datenvolumen des Handytarifs. Viele Gespräche seien so ohne Zusatzkosten möglich.

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