img
wid Groß-Gerau - Volkswirtschaften im Entwicklungsstadium Chinas müssten sich nun eigentlich auf einen Ausbau des Dienstleistungssektors spezialisieren. glaborde7 / pixabay.com

Top-Ökonom sieht chinesisches Wirtschaftsmodell "am Ende"

Der frühere Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF) Raghuram Rajan sieht keine rasche Erholung der chinesischen Wirtschaft voraus, falls sich das politische System dort nicht grundlegend verändern würde.


Der frühere Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF) Raghuram Rajan sieht keine rasche Erholung der chinesischen Wirtschaft voraus, falls sich das politische System dort nicht grundlegend verändern würde.

"Ich glaube, dass das bisherige chinesische Modell des exportorientierten Wachstums am Ende ist", sagt Rajan in einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit". China habe sich zu lange auf den Exportsektor und Investitionen in die Infrastruktur konzentriert.

"Aber auf der Exportseite ist der industrielle Westen jetzt vorsichtiger geworden, immer mehr Einfuhren aus China zuzulassen", sagt der Ökonom. "Auf der Infrastrukturseite haben sie jetzt sämtliche Straßen und Hochgeschwindigkeitszüge gebaut, die sie in nächster Zeit gebrauchen können. Also was jetzt?"

Volkswirtschaften im Entwicklungsstadium Chinas, so Rajan, müssten sich nun eigentlich auf einen Ausbau des Dienstleistungssektors spezialisieren, auf Forschung, Design, Innovation und kreative Branchen. In China gelinge das aber nicht, weil die Kommunistische Partei ein zunehmend unfreies Regime mit Denkverboten und starren Zielvorgaben schaffe.

STARTSEITE