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wid Groß-Gerau - Dicke Luft: Verantwortlich für steigende Emissionen sind vor allem die reicheren G20-Länder. catazul / pixabay.com

Steigende Treibhausgas-Mengen

Die weltweiten Treibhausgasemissionen werden bis 2030 im Vergleich zu 2010 um rund elf Prozent steigen, statt um 45 Prozent zu sinken, die nötig wären, um die globale Überhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen.


Die weltweiten Treibhausgasemissionen werden bis 2030 im Vergleich zu 2010 um rund elf Prozent steigen, statt um 45 Prozent zu sinken, die nötig wären, um die globale Überhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Verantwortlich dafür sind insbesondere auch die reicheren G20-Länder, unter ihnen Deutschland. Das zeigt eine neue von der Hilfsorganisation Oxfam erstellte Studie, die nun im Vorfeld des G20-Gipfels in Indien veröffentlicht wurde.

Der Analyse zufolge werden die Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen der G20-Länder bis 2030 gegenüber heute kaum sinken und damit ungefähr doppelt so hoch sein, wie mit der 1,5-Grad-Grenze des Pariser Abkommens vereinbar. Oxfam fordert insbesondere von den reicheren Ländern innerhalb der G20, ihre Emissionen deutlich stärker als bisher geplant zu reduzieren und einkommensschwache Länder bei der Bewältigung der Klimakrise stärker zu unterstützen.

Zu den G20-Ländern mit der größten Diskrepanz zwischen den selbstgesteckten Klimaschutzzielen und wirklich fairen Klimaschutzbeiträgen gehören zum Beispiel die USA (pro-Kopf-Emissionen bis zu 24,6 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr über einem theoretischen, fairen Niveau) oder Japan (bis zu 15,5 Tonnen). Auch Deutschlands Pro-Kopf-Emissionen werden 2030 rechnerisch um bis zu 14 Tonnen pro Jahr über einem fairen Niveau liegen.

Oxfam fordert daher drei Dinge: Erstens verschärfte Klimaschutzziele, zweitens eine sozial gerechte Transformation, die insbesondere die wohlhabendsten Bürger und die fossilen Konzerne über stärkere Besteuerung in die Pflicht nimmt. Drittens müssten die reicheren G20-Länder einkommensschwache Länder finanziell stärker beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel unterstützen.

Auch Deutschland solle hier mehr Engagement zeigen, betont die Hilfsorganisation. Nicht nur lägen auch die deutschen Klimaziele für 2030 deutlich unter einem fairen Beitrag zum global nötigen Klimaschutz, auch die Erreichung der Ziele selbst werde unterlaufen, etwa durch die geplante Abschwächung des Klimaschutzgesetzes, die einzelne Sektoren bei mangelhaften Klimaschutzleistungen aus der Schusslinie nehmen soll.

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