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wid Groß-Gerau - Der Euro ist im Zangengriff der Teuerungen, doch so langsam wächst die Kaufkraft wieder. wir_sind_klein / pixabay.com

Kaufkraft kehrt wieder zurück

Die Gemeinschaftsprognose der größten deutschen Wirtschaftsinstitute sagt eine ökonomische Zukunft mit Licht und Schatten voraus.


Die Gemeinschaftsprognose der größten deutschen Wirtschaftsinstitute sagt eine ökonomische Zukunft mit Licht und Schatten voraus. Für das Jahr 2023 rechnen die Wissenschaftler mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,6 Prozent. Damit wird die Prognose vom Frühjahr 2023 um 0,9 Prozentpunkte nach unten revidiert.

"Der wichtigste Grund dafür ist, dass sich die Industrie und der private Konsum langsamer erholen, als wir im Frühjahr erwartet haben", sagt Oliver Holtemöller, stellvertretender Präsident und Leiter der Abteilung Makroökonomik am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).

Seit über einem Jahr befindet sich Deutschland im Abschwung. Der sprunghafte Anstieg der Energiepreise im Jahr 2022 hat der Erholung von der Pandemie ein jähes Ende bereitet. Die schon zuvor anziehende Verbraucherpreisinflation ist auf über acht Prozent gestiegen. Dadurch wird den privaten Haushalten Kaufkraft entzogen. Die Leitzinsen sind um über vier Prozentpunkte gestiegen. Das trifft insbesondere die Bauwirtschaft.

Die Stimmung in den Unternehmen hat sich zuletzt erneut verschlechtert, dazu trägt auch politische Unsicherheit bei. Insgesamt deuten die Indikatoren darauf hin, dass die Produktion im dritten Quartal 2023 nochmals spürbar gesunken ist. Allerdings haben mittlerweile die Löhne aufgrund der Teuerung angezogen, die Energiepreise abgenommen und die Exporteure die höheren Kosten teil¬weise weitergegeben, sodass Kaufkraft zurückkehrt. Daher dürfte der Ab-schwung zum Jahresende abklingen und der Auslastungsgrad der Wirtschaft im weiteren Verlauf wieder steigen.

An der Gemeinschaftsprognose beteiligt sind das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), ifo Institut in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Kooperation mit dem Institut für Höhere Studien Wien.

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