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wid Groß-Gerau - Mit der sinkenden Inflation werden Lebensmittel auch für ärmere Haushalte wieder erschwinglich. Alexas_Fotos / pixabay.com

Inflationsrate deutlich gesunken

Für alle Haushaltstypen ist die Inflationsrate deutlich gesunken. Dies zeigt jedenfalls der jüngste Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.


Für alle Haushaltstypen ist die Inflationsrate deutlich gesunken. Dies zeigt jedenfalls der jüngste Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Demnach ist die Inflationsrate in Deutschland zwar weiterhin hoch, im September aber deutlich auf 4,5 Prozent gesunken.

Erstmals seit Beginn der drastischen Teuerungswelle Anfang 2022 waren dabei ärmere Haushalte, unabhängig von ihrer Größe, nicht mehr am oberen Rand der haushaltsspezifischen Inflationsraten zu verorten: Familien mit niedrigen Einkommen hatten im September eine Inflationsrate von 4,1 Prozent zu tragen, bei Alleinlebenden mit niedrigen Einkommen waren es 4,3 Prozent. Da ärmere Singles und Familien über den größeren Teil des Jahres 2023 mit zum Teil deutlich überdurchschnittlichen Teuerungsraten konfrontiert waren, dürfte trotz dieser Entwicklung allerdings auch ihre Jahresrate vergleichsweise hoch ausfallen.

Für Alleinlebende mit sehr hohen Einkommen betrug im September die Teuerung 4,2 Prozent. Erstmals seit Anfang 2022 verzeichneten sie damit nicht mehr die niedrigste Belastung unter allen Haushaltstypen.

Ärmere Haushalte waren bislang in der aktuellen Teuerungswelle besonders stark durch die Inflation belastet, weil sie einen großen Teil ihres schmalen Budgets für Nahrungsmittel und Haushaltsenergie ausgeben müssen. Diese Güter des Grundbedarfs sind nach wie vor die stärksten Preistreiber.

Im Laufe der vergangenen Monate hat die Preisdynamik dort aber nachgelassen, so dass die einkommensspezifischen Differenzen seit Monaten rückläufig sind und deutlich niedriger als auf dem Höhepunkt im Oktober 2022. Damals hatten Familien mit niedrigen Einkommen die höchste Inflationsrate im Haushaltsvergleich mit 11,0 Prozent.

Dagegen waren es bei Alleinlebenden mit sehr hohen Einkommen 7,9 Prozent. Doch auch wenn sich die Inflationsraten stark angenähert haben, wird das Problem vor allem für Haushalte mit niedrigen Einkommen dadurch verschärft, dass viele nur geringe finanzielle Rücklagen haben und die Alltagsgüter, die sie vor allem kaufen, kaum zu ersetzen sind.

Für die kommenden Monate erwarten die Konjunkturforscher einen weiteren Rückgang der Inflationsrate, weil die Dynamik der Verbraucherpreise in Deutschland bislang weniger stark zurückgegangen ist als die globalen Preise für Energie und Nahrungsmittel. Die Wissenschaftler rechnen auch mit einer sinkenden Kerninflation, weil die niedrigeren Energie- und Rohstoffpreise mit einigem Zeitverzug über die Produktionsketten hinweg auch bei den Endkunden ankommen.

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