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wid Groß-Gerau - Abrutschende Wirtschaft: Die Konjunktur geht weiterhin baden. GuentherDillingen / pixabay.com

Rezessionsrisiko bleibt bestehen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) glaubt an ein mittelfristiges Ende der Rezession. Er beruft sich auf Prognosen einiger Forschungsinstitute. Doch sind sich die Experten über diese Frage gar nicht einig.


Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) glaubt an ein mittelfristiges Ende der Rezession. Er beruft sich auf Prognosen einiger Forschungsinstitute. Doch sind sich die Experten über diese Frage gar nicht einig. Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten eine Rezession durchläuft, sei zwar in den vergangenen Wochen geringfügig zurückgegangen, bleibe aber hoch, sagt zum Beispiel des Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) Düsseldorf.

Für das vierte Quartal von Oktober bis Ende Dezember 2023 weist der Konjunkturindikator des IMK, der die neuesten verfügbaren Daten zu den wichtigsten wirtschaftlichen Kenngrößen bündelt, eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 73,0 Prozent aus. Anfang September betrug sie für die folgenden drei Monate 74,0 Prozent. Der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator zeigt, wie in den Vormonaten, "rot", was eine akute Rezessionsgefahr markiert.

"Die deutsche Wirtschaft schafft es weiterhin nicht, sich freizuschwimmen", sagt IMK-Konjunkturexperte Peter Hohlfeld. "Teure Energie, die schwache Weltkonjunktur und die hohen Zinsen sind die wichtigsten Bremsfaktoren." Das Verharren der Rezessionswahrscheinlichkeit auf hohem Niveau deute darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal allenfalls geringfügig zunehme.

Der marginale Rückgang der Rezessionswahrscheinlichkeit beruhe darauf, dass zuletzt die Auftragseingänge aus dem In- und dem Ausland deutlich angestiegen seien. Besonders ausgeprägt sei der Zuwachs bei den Vorleistungs- und Konsumgütern ausgefallen.

Negative Impulse von den Finanzmärkten würden aber verhindern, dass sich dieser positive Trend nennenswert auf die Indikator-Prognose habe auswirken können. So hätten die Aktienkurse, gemessen am CDAX, in den vergangenen Wochen um knapp vier Prozent nachgegeben. Außerdem würden die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen erschweren.

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