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mid Groß-Gerau - Gedämpfte Stimmung bei der Elektroindustrie: Die Inlandsaufträge gaben im September 2023 um 4,5 Prozent gegenüber Vorjahr nach. Bru-nO / pixabay.com

Flaute bei der Elektroindustrie

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie verzeichnete im September 2023 einen Auftragsrückgang von 5,3 Prozent gegenüber Vorjahr.


Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie verzeichnete im September 2023 einen Auftragsrückgang von 5,3 Prozent gegenüber Vorjahr. Unter Berücksichtigung einer nachträglichen deutlichen Abwärtsrevision der August-Daten durch Destatis war dies der dritte Bestellrückgang in Folge.

Die Inlandsaufträge gaben im September um 4,5 Prozent gegenüber Vorjahr nach. Ausländische Kunden orderten 5,9 Prozent weniger. Dabei fielen die Neubestellungen aus dem Euroraum um 4,8 Prozent geringer aus, während Geschäftspartner aus Drittländern ihre Orders um 6,6 Prozent reduzierten.

In den ersten drei Quartalen dieses Jahres verfehlten die Auftragseingänge damit ihren entsprechenden Vorjahreswert insgesamt leicht um 1,3 Prozent. Hier standen sich eine Erhöhung der Inlandsbestellungen um 5,3 Prozent und eine Verkürzung der Auslandsorders um 6,5 Prozent gegenüber. Das Minus bei den Aufträgen aus der Eurozone fiel mit 9,8 Prozent doppelt so hoch aus wie das bei den Bestellungen von Kunden aus Drittländern (- 4,6 Prozent).

Die um Preiseffekte bereinigte Elektro-Produktion verfehlte ihr Vorjahresniveau im September 2023 um 6,8 Prozent. Für den Gesamtzeitraum von Januar bis September ergibt sich damit noch ein Zuwachs des aggregierten Branchenoutputs von 2,3 Prozent gegenüber Vorjahr.

Mit 20,5 Milliarden Euro lagen die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalindustrie im September 2023 um 4,0 Prozent niedriger als im gleichen Vorjahresmonat. "Es war der erste Umsatzrückgang im laufenden Jahr - allerdings vor dem Hintergrund eines 2022er Vergleichsmonats, der eine zweistellige Wachstumsrate vorzuweisen hatte", sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

"Derzeit verschieben sich die Herausforderungen weiter von der Angebots- auf die Nachfrageseite", erklärt Gontermann. Produktionshemmnis Nummer eins für die Unternehmen seien jetzt zu wenige Aufträge (46 Prozent geben dies an). Der Mangel an Material (30 Prozent) und Arbeits- bzw. Fachkräften (31 Prozent) entspanne sich dagegen weiter. In dieses Bild passe zudem, dass das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im Oktober dieses Jahres den siebten Monat in Folge gesunken sei - wenn zuletzt auch nur leicht.

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