img
wid Groß-Gerau - Krisensitzung: Playmobil hat zum ersten Mal Verluste eingefahren. 422737 / pixabay.com

Playmobil in den roten Zahlen

Die Spielwarenmarke Playmobil hat im vergangenen Geschäftsjahr 2022/2023 Verluste eingefahren - erstmals in der Firmengeschichte.


Die Spielwarenmarke Playmobil hat im vergangenen Geschäftsjahr 2022/2023 Verluste eingefahren - erstmals in der Firmengeschichte. Das erklärt der Playmobil-Chef Bahri Kurter im Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Bislang war nur bekannt, dass die Spielwarenmarke der Horst Brandstätter-Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang zu verzeichnen hatte, und zwar von 653 Millionen Euro auf 614 Millionen Euro. In der Folge streicht die fränkische Unternehmensgruppe in den kommenden Monaten 700 der etwa 4000 Stellen.

Mit dem Weihnachtsgeschäft sei man zwar "zufrieden", so Kurter, aber künftig müsse im Unternehmen gelten: "Weg mit Denkverboten, mehr Kreativität." Auch die Spielgewohnheiten der Kinder hätten sich verändert und das Geschäft erschwert. "Die Relevanz in den Kinderzimmern ist um ein Drittel zurückgegangen", sagt der Manager. Vor allem digitale Angebote seien in Wettbewerb getreten zu den klassischen Spielwaren, damit habe sich die Zielgruppe verkleinert: "Jetzt funktioniert Playmobil nur noch zwischen vier und acht Jahren", so Kurter. Gedacht war Playmobil einst für Kinder bis ins Alter von zehn Jahren.

Der Manager war erst in diesem Jahr in die Geschäftsführung der Horst Brandstätter-Gruppe berufen worden. Um die Nachfrage anzukurbeln, will er künftig alle Altersgruppen ansprechen: Playmobil solle "vom Produkt zu einer Marke" werden, die auch Jugendliche und Erwachsene anspreche. Angedacht seien etwa Playmobil-Gesellschaftsspiele oder emotionale Figuren von prominenten Fußballspielern und anderer Stars.

STARTSEITE