Wo der Strom am teuersten ist
Alle Jahre wieder: In vielen deutschen Großstädten müssen sich die Verbraucher auf steigende Kosten der Stromnetze einstellen.
Alle Jahre wieder: In vielen deutschen Großstädten müssen sich die Verbraucher auf steigende Kosten der Stromnetze einstellen. Das geht aus einer aktuellen Analyse des unabhängigen Verbraucherportals Verivox hervor. Weil zeitgleich staatliche Umlagen steigen, kann es für einen Teil der Verbraucher 2016 unterm Strich teurer werden.
Am stärksten fällt die Erhöhung der Netznutzungsentgelte in Dresden aus. Aktuell zahlt eine Familie mit einem Verbrauch von 4.000 kWh hier 260 Euro netto für die Benutzung der Stromnetze. 2016 sollen sich die Kosten auf 284 Euro erhöhen. Unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuer ergeben sich so rechnerische Mehrkosten von rund 29 Euro (9,4 Prozent) pro Jahr.
Auch in Düsseldorf fällt die Preis-Anpassung mit 24 Euro bzw. 10,8 Prozent überdurchschnittlich hoch aus. In Essen steigen die Kosten um 8,1 Prozent bzw. 23 Euro. Einen mittlerer Anstieg verzeichnen Frankfurt am Main (7,6 Prozent), München (7 Prozent) und Hamburg (6,7 Prozent). Kaum spürbar fällt die Netzkostenerhöhung mit je 0,2 Prozent in Berlin und Dortmund aus.
In einigen Städten sinken die Gebühren. Vor allem für die Bewohner Stuttgarts könnte sich das auszahlen. Hier übernimmt ein Gemeinschaftsunternehmen aus Stadtwerken und EnBW zum Jahreswechsel das Stromnetz und hat Kostensenkungen angekündigt. Die rechnerische Entlastung beläuft sich auf 52 Euro (16,1 Prozent). In Münster hat der örtliche Netzbetreiber eine Senkung von 11 Euro (4,2 Prozent) angekündigt.
Netznutzungsentgelte machen ein Viertel des Strompreises aus. Sie werden von den Netzbetreibern für die Durchleitung von Strom erhoben und unterscheiden sich von Region zu Region. Jeweils Mitte Oktober veröffentlichen die Netzbetreiber vorläufige Netzentgelte für das kommende Jahr. Energieversorger reichen die Kosten in der Regel an die privaten Verbraucher weiter.
Auf die Höhe der Netzentgelte und der EEG-Umlage haben Verbraucher keinen Einfluss. Sie werden staatlich reguliert. Ein Wechsel des Anbieters entlastet die Stromrechnung jedoch deutlich. Wer aus der Grundversorgung zum günstigsten verbraucherfreundlichen Angebot wechselt, spart aktuell durchschnittlich 419 Euro pro Jahr. (vm/en-wid)
