Weltrekord mit Brennstoffzelle
Außergewöhnlicher Weltrekord im Forschungszentrum Jülich: Dort ist ein Brennstoffzellen-Stapel seit dem 6. August 2007 in Betrieb. Das bedeutet: seit mehr als acht Jahr oder mehr als 70.000 Stunden.
Außergewöhnlicher Weltrekord im Forschungszentrum Jülich: Dort ist ein Brennstoffzellen-Stapel seit dem 6. August 2007 in Betrieb. Das bedeutet: seit mehr als acht Jahr oder mehr als 70.000 Stunden. Die Aggregate sind wegen ihres hohen Wirkungsgrades ideal als Energie-Lieferant für Lkw, Züge und Schiffe geeignet, aber auch für Haushalte und kleinere Betriebe.
Hochtemperatur-Brennstoffzellen liefern höchste elektrische Wirkungsgrade von bis zu 60 Prozent, die entstehende Abwärme lässt sich noch zusätzlich nutzen. Der Langzeittest sollte die Haltbarkeit der in Jülich entwickelten Festoxid-Brennstoffzellen demonstrieren - und das ist überzeugend gelungen: Fünf bis zehn Jahre oder umgerechnet 40.000 bis 80.000 Stunden müssen die Aggregate laufen, damit sich ihr Einsatz wirtschaftlich lohnt. Im Bereich der Strom- und Warmwasserversorgung im Haushalt ist die Hochtemperatur-Brennstoffzellen-Technologie bereits heute verfügbar, für den Einsatz in Fahrzeugen rechnen Experten noch mit einer Entwicklungsdauer von etwa fünf Jahren.
"Die Betriebstemperatur von 700 Grad Celsius stellt enorme Anforderungen an die verwendeten Materialien. Mit dem Rekord können wir nun erstmals nachweisen, dass die von uns entwickelten Werkstoffe auch in Kombination anwendungsreif und über solch einen langen Zeitraum funktionstüchtig sind, was anfangs kaum jemand für möglich gehalten hatte", so Harald Bolt vom Forschungszentrum Jülich. Und Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel sagte: "Der Brennstoffzellenweltrekord im Forschungszentrum zeigt: Brennstoffzellen sind eine hoch effiziente und umweltfreundliche Strom- und Wärmequelle. Sie können dazu beitragen, Schwankungen bei den erneuerbaren Energien auszugleichen und stellen so einen wichtigen Baustein zum Gelingen der Energiewende in Deutschland dar."
Der aus zwei Zellen bestehende Stapel wird mit Wasserstoff als Brenngas betrieben, verträgt aber auch Methan. Insgesamt lieferte er seit dem Start des Experiments 3.400 Kilowattstunden Strom - genug, um einen Haushalt ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. (vm/en-wid)
