Gaskunden müssen 2016 mehr zahlen
Schlechte Nachrichten für Gaskunden: Die Kosten für die Belieferung mit Gas zum Heizen oder zu Warmwasser-Bereitung werden sich im kommenden Jahr voraussichtlich erhöhen. Grund sind steigende Netzentgelte, die zum Jahreswechsel um sieben Prozent steigen.
Schlechte Nachrichten für Gaskunden: Die Kosten für die Belieferung mit Gas zum Heizen oder zu Warmwasser-Bereitung werden sich im kommenden Jahr voraussichtlich erhöhen. Grund sind steigende Netzentgelte. Für eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden erhöht sich das Netzentgelt zum Jahreswechsel um über sieben Prozent. Das entspricht laut einer Analyse des Energie- und IT Unternehmens LichtBlick einem Plus von rund 29 Euro brutto. Die Netzentgelte machen mittlerweile fast 30 Prozent der Kosten auf der Gasrechnung eines Haushaltes aus.
"Das ist Preistreiberei auf Kosten der Verbraucher. Die Netz-Unternehmen profitieren von staatlich genehmigten Traumrenditen", so Gero Lücking, Geschäftsführung Energiewirtschaft von LichtBlick. Die gesetzlich garantierte Eigenkapitalrendite von über neun Prozent müsse deutlich gekürzt werden. Viele Netzbetreiber erzielen in der Praxis aufgrund der unzureichenden Behördenaufsicht sogar Renditen von über 20 Prozent. Lücking fordert deshalb: "Wir brauchen endlich Transparenz bei den Netzkosten und schärfere Kontrollen durch die Bundesnetzagentur."
25 der 30 untersuchten Netzunternehmen verlangen nach der Analyse 2016 höhere Netzentgelte. Spitzenreiter ist die Netz Leipzig GmbH mit einem Plus von 26 Prozent bzw. 93 Euro brutto im Jahr. Die EnBW-Gesellschaft Netze BW in Baden Württemberg verlangt einen Aufschlag von 21 Prozent. Die Eon-Gesellschaft e.dis AG (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern) schlägt 19 Prozent auf. 16 Prozent mehr fordern die EnergieNetz Mitte (Raum Kassel) und die Stadtwerke Karlsruhe.
Auffällig sind die starken regionalen Preisunterschiede. Während ein Haushalt im Gebiet der E.on-Gesellschaft Hanse Werk in Norddeutschland 735 Euro brutto im Jahr für den Gastransport zahlt, verlangt die EWE Netz im Nordwesten mit 297 Euro brutto weniger als die Hälfte für die gleiche Dienstleistung. (vm/en-wid)
