Braunkohlereserve kommt Stromkunden teuer zu stehen

Sicherheit kostet: Das gilt auch für die Energie-Reserven, die für den Fall der Fälle vorgehalten wird. Besonders ins Geld geht offensichtlich die jetzt beschlossene und heftig umstrittene Braunkohlereserve. Die soll bis zwei Milliarden Euro mehr kosten als die eingeplanten 1,6 Milliarden Euro. Und die Zeche zahlen die Stromkunden.


Sicherheit kostet: Das gilt auch für die Energie-Reserven, die für den Fall der Fälle vorgehalten wird. Besonders ins Geld geht offensichtlich die jetzt beschlossene und heftig umstrittene Braunkohlereserve. Die soll ein bis zwei Milliarden Euro mehr kosten als die vom Wirtschaftsministerium eingeplanten 1,6 Milliarden Euro. Und die Zeche zahlen die Stromkunden.

Das geht aus einer internen Berechnung der Bundesregierung vom Juni dieses Jahres hervor, die dem WDR vorliegt. Wofür diese zusätzliche Summe aufgewendet werden soll, ist unklar. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte auf Anfrage, man kommentiere interne Kalkulationen nicht, gehe aber davon aus, dass lediglich Gesamtkosten in Höhe der genannten 1,6 Mrd. Euro anfallen.

Nach Recherchen des WDR enthalten die Verträge mit RWE, Vattenfall und der ostdeutschen Mibrag großzügige Regelungen für die Vergütung der Stromkonzerne, die weit über das bislang gesetzlich vorgesehene Maß hinausgehen. Außerdem belegen sie, dass alle drei Stromkonzerne direkt an der Erarbeitung des entsprechenden Gesetzesentwurfes beteiligt waren, der jetzt im Kabinett verabschiedet wurde. Die für Reservekraftwerke zuständige Bundesnetzagentur war nach Recherchen des WDR hingegen nicht in die Verhandlungen einbezogen.

Die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Gabriel sehen vor, zur Verwirklichung der klimapolitischen Ziele und zur Sicherung der Stromversorgung insgesamt acht Braunkohlekraftwerke in eine so genannte "Sicherheitsbereitschaft" zu überführen und nach vier Jahren ganz abzuschalten. Dafür sollen die Kraftwerksbetreiber mit mindestens 1,6 Mrd. Euro entschädigt werden. (vm/en-wid)

STARTSEITE