Niederländer meldet Patent für neuartige Energiequelle an

Die Schwerkraft zur Energie-Erzeugung nutzen, und das nachhaltig und völlig kostenlos: Diese Idee verfolgt der niederländische Architekt Janjaap Ruijssenaars. Offenbar mit Erfolg, denn Wissenschaftler bezeichnen die Technik bereits als Durchbruch.


Die Schwerkraft zur Energie-Erzeugung nutzen, und das nachhaltig und völlig kostenlos: Diese Idee verfolgt der niederländische Architekt Janjaap Ruijssenaars. Die Kerngedanke: Ruijssenaars' Mechanismus erzeugt Energie durch ein Gewicht, das sich in einem dauerhaften Ungleichgewicht befindet, und bietet eine Alternative zu Sonnen- und Windenergie. Das Patent für die Technik ist bereits beantragt. Ruijssenaars sagt über seine Erfindung: "Ganz intuitiv dachte ich mir, Schwerkraft müsste doch etwas zu bieten haben, wenn man bedenkt, dass alles von der Erde angezogen wird. Indem ein Gewicht, das nur knapp ausbalanciert ist, mit geringem Kraftaufwand aus dem Gleichgewicht gebracht wird, lässt sich am unteren Ende an einem einzelnen Punkt eine starke Kraft erzeugen."

Wissenschaftler bezeichnen die Technik als Durchbruch, "weil sie dank der intelligenten Verwendung der Schwerkraft den Energie-Ertrag aus der sogenannten Piezo-Methode, die mechanischen Druck in Strom umwandelt, von 20 Prozent auf 80 Prozent steigern kann", so Theo de Vries, Systemarchitekt und Dozent der Gruppe Robotics And Mechatronics, die mit der Universität von Twente zusammenarbeitet. "Ruijssenaars hat die Methode buchstäblich auf den Kopf gestellt und uns, als Wissenschaftler, dadurch dazu gebracht, die Methode in einem neuen Licht zu betrachten. Dank dieser Erfindung wird alles, was derzeit als mechanische Energie angeboten wird, sich als nützlich erweisen."

Professor  Beatriz Noheda von der Reichsuniversität Groningen, Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften, ist fest davon überzeugt, dass die Erzeugung von piezoelektrischer Energie ein Bestandteil unserer Zukunft sein wird und sagt, dass diese Effizienzsteigerung höchst willkommen ist. "In Situationen, in denen der Einsatz von Solarmodulen nicht nachhaltig ist, könnten wir möglicherweise diese neue Technik einsetzen." Ruijssenaars freut sich auf die Umsetzung seiner Erfindung, die er gemeinsam mit den Wissenschaftlern Theo de Vries und Jan Holterman  entwickelte, welche ein Standardwerk über Piezo verfasst haben.

De Vries und Holterman arbeiten beide bei VIRO, einem internationalen Ingenieursbüro, das technische Probleme für Unternehmen im Industriebereich löst, und werden mit Ruijssenaars an praktischen Anwendungen für die Technik arbeiten. Mögliche Einsatzgebiete sind unter anderem die Herstellung eines nachhaltigen und somit "sauberen" Ladegeräts für Telefone oder eines Generators für Eigenheime zur Erzeugung von Strom für Beleuchtungszwecke; die Möglichkeiten sind grenzenlos. (vm/en-wid)

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