Erdöl- und Erdgas-Förderung: Niedersachsen geht auf Nummer sicher
Wer räumt auf, wenn sich eine Förderung für Erdöl- und Erdgas-Unternehmen nicht mehr rechnet? Was wird aus Bohrinseln und Pipelines? Die müssen eben diese Unternehmen zurückbauen. Und damit das auch sichergestellt ist, müssen diese Förderunternehmen jetzt in Niedersachsen eine hohe dreistellige Millionensumme als Sicherheitsleistung hinterlegen.
Das Zeitalter der fossilen Energieträger neigt sich sehr langsam, aber dennoch unweigerlich seinem Ende entgegen. Doch wer räumt auf, wenn sich eine Förderung für Erdöl- und Erdgas-Unternehmen nicht mehr rechnet? Was wird aus Bohrinseln und Pipelines? Die müssen eben diese Unternehmen zurückbauen. Und damit das auch sichergestellt ist, müssen diese Förderunternehmen laut der "Neuen Osnabrücker Zeitung" jetzt in Niedersachsen eine hohe dreistellige Millionensumme als Sicherheitsleistung hinterlegen.
Damit will das Land verhindern, dass der Steuerzahler im Falle der Pleite einzelner Firmen auf den Kosten der Beseitigung von Förderaktivitäten sitzen bleibt. Das zuständige Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie habe dies per Rundverfügung angeordnet. Unternehmen hätten nun beispielsweise Sparbücher hinterlegt oder Patronatserklärungen abgegeben, bei denen Mutterunternehmen für finanzielle Verpflichtungen von Töchterfirmen geradestehen.
Niedersachsen war 2014 mit 825.000 Tonnen zweitgrößter Erdölproduzent hinter Schleswig-Holstein. Zudem förderte Niedersachsen 2014 mit fast 9,5 Milliarden Kubikmetern mehr als 94 Prozent des in Deutschland produzierten Erdgases. Ähnlich wie Kraftwerksbetreiber hatten die Förderunternehmen in Niedersachsen bislang Rückstellungen in ihren Bilanzen ausgewiesen. Angesichts des Atomausstiegs waren zuletzt immer wieder Zweifel aufgekommen, ob die Rückstellungen der Kernkraftwerksbetreiber für Rückbau und Endlagerung des Atommülls ausreichen. Anders als Rückstellungen sind Sicherheitsleistungen laut der Tageszeitung insolvenzsicher. (vm/en-wid)
