Klimaschutz: Anpassung der Öl- und Gas-Preise gefordert
Das Energietechnik-Unternehmen Stiebel Eltron fordert eine Anpassung der Öl- und Gas-Preise zur Durchsetzung der Energiewende.
Eine große Chance für die Durchsetzung der Energiewende zum Klimaschutz sind die Preise für Öl und Gas, die im Januar 2016 historisch niedrig sind. Die Ursache dafür ist eine weltweite Überproduktion der fossilen Energieträger. Grüner Strom ist heute je Kilowattstunde mit rund 70 Prozent staatlichen Kosten belastet - bei Gas sind es nur rund 50 Prozent, bei Heizöl nicht einmal 30 Prozent. "Es ist doch widersinnig, dass wir die Finanzierung der Energiewende ausgerechnet auf Strom umlegen, die einzige Energieform, mit der die Klimaziele zu erreichen sind", sagt Rudolf Sonnemann, Vorsitzender der Geschäftsführung des Haus- und Systemtechnikherstellers Stiebel Eltron.
"Jetzt ist die beste Gelegenheit, die Lasten der EEG-Umlage fairer zu verteilen. Die Energiewende sollte künftig auch über den klimaschädlichen Öl- und Gasverbrauch mitbezahlt werden", erklärt Sonnemann. So lasse sich der Preis für klimafreundlichen Strom senken. Die möglichen Mehrkosten pro Liter Öl oder Kubikmeter Gas finanzieren die Verbraucher nach Ansicht des Geschäftsführers mit einem Teil der Einsparungen aus dem aktuell sehr günstigen Einkauf. Gleichzeitig sorgten die enormen Verbrauchsmengen fossiler Brennstoffe in Deutschland für eine sehr moderate Belastung jedes Einzelnen - bei Entlastung über die Stromrechnung. "Das wäre ein Befreiungsschlag für den Strompreis, während die Mehrbelastung bei Öl und Gas kaum spürbar wäre. Im Ergebnis wäre dieses Modell ein wichtiger neuer Impuls für die Energiewende", so Sonnemann. (vm/en-wid)
