Drei Weltrekorde für Düsseldorf
In Düsseldorf entsteht derzeit ein neues Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD). Gleich drei Weltrekorde will der Betreiber, die Stadtwerke Düsseldorf, mit dem Bauwerk aufstellen.
In Düsseldorf entsteht derzeit ein neues Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD). Gleich drei Weltrekorde will der Betreiber, die Stadtwerke Düsseldorf, mit dem Bauwerk aufstellen. Im Frühjahr 2016 soll das Kraftwerk dann in Betrieb genommen werden. Das Herzstück der Anlage bildet eine Gasturbine von Siemens mit einer Leistung von 22 Jumbojet-Triebwerken und einem Gewicht eines vollgetankten Airbus A380. Die Gasturbine wird in Kombination mit einer nachgeschalteten Dampfturbine, ebenfalls aus dem Hause Siemens, eine elektrische Rekord-Leistung von über 600 Megawatt (MW) erbringen. Der elektrische Wirkungsgrad des Kraftwerks wird dabei erstmals über 61 Prozent liegen, ein bisher unerreicht hoher Wert. Der dritte Weltrekord besteht in der produzierten Menge thermischer Energie: 300 MW Abwärme-Energie, soviel wurde nie zuvor von einem einzigen Gasturbinen-Kraftwerksblock geliefert.
Insgesamt wird "Block Fortuna", so die interne Bezeichnung des Kraftwerks, mit seiner Inbetriebnahme über einen Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffs Erdgas von 85 Prozent verfügen. Bezogen auf den Emissionsdurchschnitt aller (Braun-) Kohlekraftwerke in der Europäischen Union spart es rechnerisch jährlich rund 2,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid ein. Das entspricht etwa dem Ausstoß von 1,25 Millionen Pkw mit einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern.
"Viele Gaskraftwerke produzieren hierzulande im Jahr nur 1.000 bis 2.000 Stunden lang Strom. Für einen wirtschaftlichen Betrieb sind im Normalfall jedoch mindestens 3.000 Stunden notwendig", erklärt Olaf Kreyenberg, bei Siemens Power and Gas. Die Rentabilität eines GuD-Kraftwerks setzt unter diesen Bedingungen voraus, dass eine gesicherte Abnahme der Prozesswärme gewährleistet ist. "Genau das wird in Düsseldorf der Fall sein, dank eines der größten Fernwärmenetze Deutschlands. Damit kommt das Kraftwerk auf eine Auslastung von etwa 5.000 Stunden im Jahr" ergänzt Kreyenberg. (vm/en-wid)
