Caritas-Hilfe für die Menschen von Fukushima

Die Nuklearkatastrophe von Fukushima hat in der japanischen Präfektur tiefe Spuren hinterlassen. Hilfsorganisationen und Atomgegner machen auf anhaltende Notstände aufmerksam.


Die Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011 hat in der japanischen Präfektur tiefe Spuren hinterlassen. Nach wie vor wird am havarierten Kernkraftwerk des Betreibers Tepco gearbeitet, um das weitere Austreten radioaktiven Kühlwassers endlich einzudämmen. Hilfsorganisationen kritisieren die japanische Regierung scharf. Die Bevölkerung sei noch für mindestens zehn Jahre auf Hilfe von außen angewiesen, mahnt Caritas international. "Viele Städte und Dörfer sind massiv verstrahlt. Die offiziellen Programme zur Dekontamination haben daran kaum etwas geändert. Selbst wenn die Evakuierungsbeschlüsse für einige Gemeinden in Reaktornähe demnächst aufgehoben werden, wird aufgrund des hohen Gesundheitsrisikos nur ein kleiner Teil der Menschen zurückkehren", sagt Oliver Müller, der Leiter des Hilfswerks des Deutschen Caritasverbandes.

Den Jahrestag der Katastrophe nehmen sich viele Atomgegner zum Anlass, ihre Regierungen zum Atomausstieg zu bewegen. In Deutschland mahnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu einem raschen Atomausstieg. Dabei wird besonders die Hinhaltungs Politik der AKW-Betreiber kritisiert. "Anstatt mit milliardenschweren Klagen gegen die Bundesregierung vorzugehen, weil nach Fukushima Atomkraftwerke abgeschaltet wurden, müssen sich die Energiekonzerne schneller als vorgesehen von dieser Risikotechnologie verabschieden", so der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Im japanischen Fukushima leben bis heute Menschen in Containersiedlungen, ohne Perspektive, jemals in ihr Zuhause zurückkehren zu können. "Die Regierung muss sich viel stärker auf die Schicksale der Betroffenen der Nuklearkatastrophe konzentrieren, ihnen neue Lebensperspektiven in einer anderen Umgebung bieten und sie sozial auffangen. Selbst wenn die technischen Arbeiten vorangehen. Es ist wenig realistisch, davon auszugehen, dass die verlassenen Orte jemals wieder so sein werden wie zuvor", kritisiert Oliver Müller. (vm/en-wid)

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