Bürgerbeteiligung an der Energiewende

Um die Energiewende erfolgreich zu vollziehen, ist die Unterstützung der Bevölkerung von hoher Priorität. Die finanzielle Beteiligung von Bürgern könnte als Maßnahme dienen, Akzeptanz und Vertrauen in die Projekte der Energieinfrastruktur zu gewinnen.


Um die Energiewende erfolgreich zu vollziehen, ist die Unterstützung der Bevölkerung von hoher Priorität. Die finanzielle Beteiligung von Bürgern könnte als Maßnahme dienen, Akzeptanz und Vertrauen in die Projekte der Energieinfrastruktur zu gewinnen. Eine aktuelle Studie der Universität Leipzig möchte ermitteln, inwieweit die vorhandenen Möglichkeiten derzeit genutzt werden. Auftraggeber sind die Bertelsmann-Stiftung, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und die Rechtsanwaltskanzlei Wolter-Hoppenberg.

102 Unternehmen aus dem Bereich der Netzbetreiber und Energieerzeuger wurden zu ihren Erfahrungen mit finanzieller Bürgerbeteiligung befragt. Es sollte ermittelt werden, welche Ziele die beteiligten Bürger verfolgten und in welchem Umfang die Möglichkeit überhaupt genutzt wurde. Die Ergebnisse blieben aber oft hinter den Erwartungen zurück. "Wenngleich infolge des hohen Finanzbedarfs der Energiewende auch neue Finanzierungsquellen zu erschließen sind, so scheinen die bisherigen Modelle finanzieller Bürgerbeteiligung hier nur bedingt bzw. nur für bestimmte Vorhaben geeignet zu sein", sagt Dr. Oliver Rottmann, Studienleiter und Geschäftsführender Vorstand des Kompetenzzentrums an der Universität Leipzig.

Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass Bürger sich vor allem im Bereich der Energieerzeugung beteiligen wollen. Was Umbau und Ausbau der Netze betrifft, stößt das Instrument auf weitaus weniger Begeisterung. Hier müsse man, so die Experten, neue Möglichkeiten entwickeln, etwa in Form einer Infrastruktur-Bürgeranleihe. (vm/en-wid)

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