Damit die Sonne im Keller kein Feuer entfacht

Wenn die Sonne scheint, freut sich der Solarstrom-Produzent. Die Photovoltaik ist einer der Hauptakteure der Energiewende und immer mehr Dächer oder freie Fläche werden mit den gleißenden Modulen bebaut. Idealerweise im Zusammenspiel mit Stromspeichern für die sonnenlosen Stunden. Doch für diese Speicher fehlen noch einheitliche Kriterien zur Bewertung der Leistung und Sicherheit.


Wenn die Sonne scheint, freut sich der Solarstrom-Produzent. Die Photovoltaik ist einer der Hauptakteure der Energiewende und immer mehr Dächer oder freie Flächen werden mit den gleißenden Modulen bebaut. Idealerweise im Zusammenspiel mit Stromspeichern für die sonnenlosen Stunden. Doch für diese Speicher fehlen noch einheitliche Kriterien zur Bewertung der Leistung und Sicherheit.

Gleichzeitig werden die Heimspeicher vermehrt auch durch die Versorger beworben und vertrieben. Das Projekt "SafetyFirst" soll jetzt normierte Empfehlungen entwickeln, damit die Speichersysteme nicht länger eine unbekannte Variable im eigenen Keller bleiben. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordiniert das Programm mit den Projektpartnern des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung in Ulm. Gefördert werden die Arbeiten vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Die Ergebnisse sind dem BMWi vier Millionen Euro wert.

"Für den Endkunden, ja selbst für den fachkundigen Installateur ist es schwierig bis unmöglich, Sicherheit und Qualität dieser Heimspeicher zuverlässig zu beurteilen, denn verbindliche Normen und Prüfvorschriften existieren nur für althergebrachte Batterie-Technologien. Die Testvorschriften darin sind aber auf moderne Lithium-Ionen Batterien nicht anwendbar", erklärt Nina Munzke vom KIT, die das Projekt "SafetyFirst" leitet.

2013 wurden bei Labortests an einigen in Deutschland vertriebenen Heimspeichern massive Sicherheitsmängel festgestellt, die bis zu Brand und Explosion der betroffenen Batterien führten. Um den alltäglichen Gebrauch im privaten Haushalt zu simulieren, werden jetzt im Labor mehr als zwanzig verfügbare Speichersysteme getestet. Durch spezielle Belastungsprofile können die Sicherheitseigenschaften nicht nur im fabrikneuen Zustand der Batterien untersucht werden, sondern auch in Alterungszuständen, wie sie nach einigen Jahren Betrieb auftreten. Damit kann auch eine bessere Einschätzung getroffen werden zu längerfristigen Anwendungen und der Haltbarkeit der Systeme.

Ab September 2018 sollen dann die Forschungsergebnisse vorliegen, anhand deren neue Standards zur Sicherheit und der Haltbarkeit von modernen Heimspeichern erarbeitet werden. Damit die gespeicherte Energie nicht nur für ein gutes Gewissen sorgt, sondern auch für einen unfallfreien Dauergebrauch. (vm/en-wid)

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