Windkraft: Auf's weite Meer hinaus
In Küstenregionen und auf dem Meer weht der Wind meist stark. Offshore-Windparks nutzen bereits jetzt die geeignete Lage zur Stromerzeugung. Wenn sie aber weiter ins Meer hinein gebaut würden, wäre auch der Ertrag höher.
In Küstenregionen und auf dem Meer weht der Wind meist stark. Offshore-Windparks nutzen bereits jetzt die geeignete Lage zur Stromerzeugung. Wenn sie aber weiter ins Meer hinein gebaut würden, wäre auch der Ertrag höher. "Der Energieertrag einer Offshore-Anlage ist umso höher, je weiter sie sich auf dem offenen Meer befindet, da hier der Wind noch stärker weht als in Küstennähe", sagt Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH-Cluster). Nur die Umsetzung ist schwieriger, denn ab einer Wassertiefe von circa 50 Metern können keine fest verankerten Fundamente für die Anlagen mehr gebaut werden. Die angedachte Lösung: schwimmende Windkraftanlagen. Dazu hat sich jetzt ein Konsortium aus 13 Unternehmen der Wind, Öl- und Gasindustrie sowie dem maritimen Sektor zu einem "Joint Industry Project" zusammengetan, um die "Floating-Technik" zu vereinheitlichen und gemeinsam voranzubringen.
Die schwimmenden Anlagen werden an Land montiert und mit Schlepperschiffen auf das offene Meer befördert. "Die Entwicklung von schwimmenden Windenergieanlagen befindet sich aktuell noch in der Anfangsphase. Die meisten bisher gebauten Floating-Anlagen sind Prototypen und werden überwiegend zu Erprobungszwecken genutzt", sagt Rispens. Derzeit werden drei Konzepte erprobt, die sich hinsichtlich der Anzahl der getragenen Windkraftanlagen, der genutzten Auftriebstechnik sowie der Verankerung auf dem Meer unterscheiden. In der Planungsphase sind die Konstruktionen nicht rentabel, da teure Ressourcen wie Stahl verwendet werden. "Ideal wären technische Lösungen aus Beton, da dieses Material kostengünstiger ist - so könnten Floatings bei gleichbleibender Effizienz wirtschaftlicher gemacht werden", so Jan Rispens. (vm/en-wid)
