Energiewende: Schlechte Noten für die Bundesregierung
Eltern bläuen ihren Kindern meist schon früh ein, dass sie abgegebene Versprechen auch einhalten müssen. Und das gleiche erwarten die Deutschen auch von Politikern, wenngleich Realisten hier schon Kummer gewöhnt sind. Bei der Energiewende ist der Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit laut einer Umfrage besonders frappierend.
Eltern bläuen ihren Kindern meist schon früh ein, dass sie abgegebene Versprechen auch einhalten müssen. Und das gleiche erwarten die Deutschen auch von Politikern, wenngleich Realisten hier schon Kummer gewöhnt sind. Bei der Energiewende ist der Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit laut einer Umfrage von Stiebel Eltron besonders frappierend. Grundsätzlich ist die große Mehrheit der Deutschen mit den Klimazielen einverstanden: 80 Prozent ist Klimaschutz durch CO2-Einsparungen wichtig. Doch an der Umsetzung hapert es.
71 Prozent der Befragten sagen, die Bundesregierung handelt falsch, wenn sie beim UN-Klimagipfel in Paris das Ende umweltschädlicher Brennstoffe verspricht (Öl, Kohle, Gas) und gleichzeitig "grünen Strom" mit staatlichen Abgaben teurer macht als fossile Energien. "Deutschland hat sich auf dem UN-Klimagipfel in Paris zum Ausstieg aus fossiler Energie verpflichtet. Der künstlich verteuerte Preis für grünen Strom ist jedoch ein Stolperstein, den die Politik zügig aus der Welt schaffen sollte", sagt dazu Rudolf Sonnemann, Geschäftsführer von Stiebel Eltron.
Aus diesem Grund sind zwei Drittel der Deutschen der Ansicht, dass die Energiewende im privaten Heizungskeller von der Politik der Bundesregierung ausgebremst wird. Für Vorschläge wie es besser ginge, zeigen sich die Umfrage-teilnehmer offen. So befürwortet die große Mehrheit der Verbraucher, dass die staatlich regulierten Kosten der Energiewende auf klimaschädliche Energien verlagert werden und im Gegenzug beim grünen Strom sinken. 70 Prozent plädieren dafür, die derzeit niedrigen Erdöl-Preise dafür zu nutzen, die Kosten auf alle Energiearten zu verteilen. (vm/en-wid)
